Mehr Orientierung im Wald
Autor: Peter Rauch
Euerdorf, Dienstag, 14. November 2017
Bei Notfällen im Wald haben es Rettungskräfte oft schwer, den Unfallort zu finden. Zentrale Rettungstreffpunkte sollen dies erleichtern.
23 tödlich verlaufende Waldunfälle gab es bis Monatsanfang in diesem Jahr bereits alleine in Bayern, im Vorjahr waren es insgesamt nur 13. Tausende weitere, meist nicht ganz so tragisch endende Unfälle ereignen sich Jahr für Jahr in den Wäldern und erfordern professionelle Hilfe. Oft haben jedoch die Rettungskräfte Schwierigkeiten, im unwegsamen Gelände verunfallte Waldarbeiter, Pilzsucher, Mountainbiker oder Spaziergänger überhaupt erst einmal aufzufinden, denn gerade im Wald ist eine Handyortung oft nicht möglich, da kein Netz vorhanden.
Bessere Ortskenntnisse
So hat die Bayerische Forstverwaltung sogenannte "Rettungstreffpunkte" eingerichtet. Hier sollen sich im Fall des Falles Unfallmelder, Sanitäter und Feuerwehrkräfte treffen, um sich dann gemeinsam auf den Weg zum Verunfallten zu begeben. "Eine neue Aufgabe, auch und gerade für die örtlichen Wehren, kennen sie sich in ,ihren Wäldern‘ doch meist besser aus als der Rettungsdienst, der eine weitere Anfahrt hat", so Michael Schneider, der gleichzeitig Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr von Obererthal und Mitarbeiter der Bayerischen Forstverwaltung ist. Auf der diesjährigen Kommandanten-Dienstversammlung für den Dienstbereich 3 (Altlandkreis Hammelburg) referierte er, der gleichzeitig auch als Ausbilder für "Kettensäge" bei den Feuerwehren aktiv ist, über die "Rettungskette Forst". Gerade der Hammelburger Dienstbereich mit seinen großen und zusammenhängenden Wäldern könne hier in Zukunft ein neues Aufgabengebiet der umliegenden Wehren werden. Bereits zuvor hatte der zur Kommandantenversammlung einladende Kreisbrandinspektor (KBI) Thomas Eyrich der Versammlung erläutert, dass sich auch in ihrem Bereich das Einsatzspektrum der Wehren immer mehr verändere: Einsatzschwerpunkte seien nach wie vor die durch den Altlandkreis führende Autobahn A 7, wo etliche Brände zu löschen waren. Aber, so der KBI weiter, es sind zahlreiche Beseitigungen von Ölspuren nicht nur auf der Autobahn hinzugekommen und, vor allem im privaten Bereich, "Türöffnungen bei angenommenen Gefahrensituationen". Mit der Werksschließung von der Firma Schaeffler in Elfershausen gibt es nun eine Werksfeuerwehr weniger, auf die man vor allem tagsüber zählen konnte, aber und das sei das Gute, "der betriebseigene Tanklöscher konnte von der Freiwilligen Feuerwehr Elfershausen übernommen werden".