Druckartikel: Mehr Lebensräume für Insekten

Mehr Lebensräume für Insekten


Autor: Winfried Ehling

Aura an der Saale, Freitag, 06. April 2018

Auch die Gemeinde Aura will etwas gegen das Insektensterben tun, deshalb wurde die Beteiligung am Naturschutzprojekt "Grüngitter" beschlossen.
Lebensräume von Insekten verbessern, wiederherstellen oder neu schaffen, das ist das Ziel des Naturschutzprojekts Grüngitter. Siegfried Farkas/Archiv


Die Gemeinde beteiligt sich im Rahmen der Allianz Fränkisches Saaletal am Naturschutzprojekt "Grüngitter", um dem dramatischen Rückgang bestäubender Insekten wie Honig- und Wildbienen Einhalt zu gebieten. Die von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) entwickelte Vernetzung öffentlicher Flächen soll zudem dem Artenschwund Insekten fressender Tiere - wie beispielsweise dem Rebhuhn - entgegenwirken.
Wie Bürgermeister Thomas Hack in der Gemeinderatsitzung ausführte, sind die Allianzen "Fränkisches Saaletal" und "Kissinger Bogen" dem Großprojekt angeschlossen, das den Erhalt von Blühflächen anstrebt. Geeignete Fördermöglichkeiten kristallisierten sich beim Bayerischen Naturschutzfonds heraus. Nach aktuellem Stand stehen rund eine Million Euro für das Großprojekt zur Verfügung. Angeschlossene Gemeinden müssten sich mit maximal 2000 Euro jährlich beteiligen, die nach einem Flächenschlüssel in Aura voraussichtlich nicht erreicht werden.
Oberstes Ziel des Landkreises ist es, ca. 500 Hektar insektenfreundlich zu bewirtschaften. Da der Naturschutzfonds seine Förderung subsidiär einsetzt, ist die Umsetzung des kombinierten Vorhabens durch land- und wasserwirtschaftliche Förderung, die Landschaftspflege und ähnliche Maßnahmen zu erwarten.
Nicht begeistert zeigte sich Vize-Bürgermeister Alfred Graser von der Machart mit den Worten: "Wir müssen zahlen und andere haben das Sagen". Nach dem Projekteinstieg fürchtete er um Mehrkosten, etwa für einen Kümmerer. Bienenfachmann Hartmut Vierle erachtete dagegen den reduzierten Einsatz von Chemie und Maschinen als "enorm wichtig". Der Ratsbeschluss fiel gegen die Stimme Grasers für das Projekt bei einer jährlichen Maximalbeteiligung von 2000 Euro.
Zustimmung erhielt der Antrag von Roland Brand, der um Genehmigung für eine ökologische Freilandschweinehaltung warb. Der Landwirt will diese auf rund sechs Hektar am "Gänshügel" betreiben, wobei jeweils nur etwa eineinhalb Hektar im Wechsel genutzt werden. "Es handelt sich um Freilandhaltung, keine Schweinezucht oder -mast", betonte der Antragsteller, der einen Wildschutzzaun nach außen und einen batteriegespeisten Schutzzaun nach innen errichten will.
Angedacht sind auf dem Hanggelände zudem nach unten offene Hütten, die, bedacht und eingestreut, den Tieren im Winter Schutz bieten. "Ich halte hier Schweine die Freilandhaltung mögen", betonte Brand. Nach Ansicht von Martin Kaiser sollte die eingezäunte Fläche von der Jagd ausgenommen werden. Das Ratsgremium befürwortete sowohl die ökologische Haltung wie die Einfriedung für diesen Zweck einmütig.
Den Antrag von Roland Müller zum Bau einer Grenz-Garage nebst Nebengebäude bewilligte der Rat einschließlich der notwendigen Befreiungen. Auch die Verlängerung eines Bauantrags - der nach vier Jahren zu erneuern ist - auf einem Grundstück nahe der Ruine Aura passierte den Rat ohne Einwände. Dabei handelt es sich um einen Ersatzbau für ein Gebäude, das von einem Schadensfeuer vernichtet wurde.
Auf eine Neuplanung wartete der Auraer Rat zum Tagesordnungspunkt "Mountainbike-Strecke". Nach einer Versammlung der Initiatoren mit den Jagdgenossen und dem Bürgermeister stellten sich Fragen, wegen der teils gefährlichen Streckenführung und ihrer Verträglichkeit für Jagd und Hege. Die so genannte "Fünf-Täler-Tour" kommt im Gremium noch einmal auf den Prüfstand.
Wegen fehlender Unterlagen musste Hack auch die Stellungnahme im Rahmen des wasserrechtlichen Verfahren zum Ausbau der Staatstraße 2290 von der Tagesordnung nehmen.