Mehr Austausch mit Musikern aus der Region
Autor: Winfried Ehling
Hammelburg, Mittwoch, 05. Juli 2017
Statt des gewohnten Gartenfestes veranstaltet die Hammelburger Stadtkapelle jetzt einen Blasmusiktag, bei dem sie anderen Kapellen die Bühne überlässt.
Der Blasmusiktag tritt an die Stelle des traditionellen Gartenfests der Stadtkapelle. Deshalb hörten Freunde dieser Musik am Sonntag zwar Kapellen aus der näheren Region, doch die Stadtkapelle selbst gab keine Kostprobe ihres Könnens.
Verwunderten Besuchern erklärte Vorsitzender Christoph Emmerth, der mit Martina Kunkel den Verein führt, den Sinn der Neuerung. "Dies ist vorrangig personalbedingt. Wir sehen keine Möglichkeit, das dreitägige Gartenfest musikalisch auszustatten und gleichzeitig kulinarisch zu versorgen. Deshalb haben wir diese Variante gewählt, die zudem den Vorteil besitzt, dass Besucher auch einmal anderen Orchestern zuhören können. Wir wollen wieder mehr Austausch mit Musikern aus der Region", sagt er.
"Der Blasmusiktag bietet der Stadtkapelle außerdem Gelegenheit neue Kontakte zu knüpfen und Freunde zu gewinnen", betonte Emmerth, der als Beispiel die Wombacher Blasmusik nennt, bei denen das Musik-Flaggschiff aus Hammelburg einen Böhmischen Abend intonierte. "Die Wombacher revanchieren sich dafür heute und bei anderen Gelegenheiten", informiert er.
Generell scheint es unter der neuen Führung des Vorstands-Duo Christoph Emmerth/Martina Kunkel einige Änderungen zu geben. "Zum Michaelsmarkt wollen wir auf dem Viehmarkt spielen und zeigen, dass die Stadtkapelle noch lebt", unterstreicht der Mit-Vorsitzende. Es folgt ein Böhmischer Abend im Oktober im Pfarrzentrum als Ersatz für das Herbstkonzert. Beibehalten will die Stadtkapelle das Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche St. Johannes. "Für das nächste Jahr sind weitere Ideen in Vorbereitung", fügt er hinzu.
Trotz Brückenbau genug Platz
Den Blasmusiktag unter den alten Kastanienbäumen eröffnete der Musikverein Gräfendorf unter Leitung von Michael Reinhardt. Am Nachmittag unterhielten die Thulbathaler Musikanten, die mit Jürgen Kunkel über einen erfahrenen Aktiven aus der Stadtkapelle als Dirigent verfügen. Den Abend gestaltete die Blasmusik aus Wombach. Alle Kapllen verfügten über ein breitgefächertes Repertoire, das außer dem Schwerpunkt Blasmusik konzertantes Spiel anbot, darunter Popmusik und Oldies.Eine veränderte Situation ergibt sich für Stadtkapelle auch durch den Bau der neuen Saalebrücke, für die ein Teil des Musikerheim-Geländes abgetreten werden musste. "Trotz Brückenbau verfügen wir noch über ausreichend Platz. Auch unser Garten wurde, gottlob, noch rechtzeitig fertig", freut sich der Vorsitzende. Eine Beeinträchtigung der Proben durch Lärm der Straße, die dem Musikerheim ketzt näher liegt, stellte er nicht fest. "Außer einmal bei Groß- und Schwerfahrzeugen fühlen wir uns nicht gestört", sagt Emmerth. Dafür sorgt ein bepflanzter, hoher Rain mit eingebauten Gabionen.
Wer der Stadtkapelle Hammelburg jetzt noch ein nahes Ende prophezeit, liegt falsch. Das musikalische Aushängeschild der Saalestadt, das über 40 Aktive in der Hauptkapelle und 20 Musiker im Chororchester verfügt, lebt auch unter veränderten Bedingungen weiter. Davon sind alle Mitglieder überzeugt.