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Matthias Zippel übernimmt die Stadtkapelle


Autor: Redaktion

Hammelburg, Mittwoch, 17. Oktober 2018

Die Stadtkapelle Hammelburg hat einen neuen Dirigenten. Der präsentierte sich erstmals beim Kirchenkonzert im Rahmen der HAMUlissimo Kirchenmusiktage.
Beim Hamulissimo Kirchenkonzert der Stadtkapelle Hammelburg stellte sich der neue Dirigent Matthias Zippel vor. Elfriede Böck


Im voll besetzten Kloster Altstadt in Hammelburg ist es still geworden. Knapp 50 Musikerinnen und Musiker nahmen im Altarraum Platz. Aus der Ferne hörte man von einer Flöte die Melodie des Soldaten Robert Bruce, die von einer kleinen Trommel begleitet wurde. Das Orchester setzte wenige Takte später sehr klangvoll ein und man spürte bereits hier, dass es ein außergewöhnliches Konzert werden sollte. Das Konzertmotto "Zeitenwende" passte zu diesem Abend. Dabei stand "Zeitenwende" dafür, das Gemeinsame vor das Trennende stellen - hierzu müssen wie aber immer wieder aufs Neue Grenzen überwinden.

So auch beim nächsten Stück von Thomas Asanger, ein junger österreichischer Komponist, der in seinem Stück "Flowing Borders" auf die räumliche Trennung eines Grenzortes durch einen Fluss aufmerksam macht. So erklang im Mittelteil die Kaiserhymne und auch das Deutschlandlied, das auf das brüderliche und solidarische Zusammenstehen über Landesgrenzen hinweg hinweisen sollte. In "Sa Musica" von Jacob de Haan wurde die ruhmreiche Geschichte der spanischen Balearen-Insel Mallorcas musikalisch dargestellt.

"Nach den Sommerferien begannen wir mit den Proben auf dieses Konzert", erläuterte der Dirigent Jürgen Kunkel, dem das Orchester jede Geste ablas und in Musik umsetzte. So auch bei "The Sond of Silence". Selbst nach dem Schlussakkord war das Publikum so ergriffen, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.

Kurzinterview mit "dem Neuen"

Kunkel, der die Stadtkapelle im Frühjahr übernahm, übergab an diesem Abend den Taktstock an den neuen musikalischen Leiter Matthias Zippel, der durch ein Vordirigat vom gesamten Orchester ausgewählt wurde. Gefühlvoll und zugleich sehr Virtuos stellte er sich musikalisch auf seinem Sopran-Saxofon mit "Oblivion" von Astor Piazzolla vor. Er freut sich auf die spannende und neue Aufgabe mit der Stadtkapelle Hammelburg verriet er danach in einem Kurzinterview mit der Moderatorin Kerstin Becker.

Nicht bedenkenlos Mitschwimmen im Strom unserer Zeit, sondern kritisch zu Reflektieren und aus dem Bewusstsein für Tradition, Kultur und Glauben sich verantwortlich mit einzubringen war die Botschaft, die in dem sehr kurzweiligen Konzert zum Ausdruck kam. Mit "Song of Freedom" in dem die Europahymne von Jan de Haan verarbeitet wird, endete der offizielle Konzertteil, dem zwei Zugaben folgten.

Musikalischer Werdegang

Matthias Zippel ist Leiter verschiedener Big Bands und sinfonischer Blasorchester, so zum Beispiel des Zenngrundorchesters Veitsbronn oder der swing@sax Big Band Schweinfurt. Bei Konzerten und Produktionen agiert er als Musiker unter anderem beim Staatstheater Meiningen oder dem Theater Ansbach. Auch bei großen Orchestern wie den Bamberger Symphonikern hat er mehrere Jahre mitgewirkt.

Seit 2013 ist Matthias Zippel für die musikalische Leitung der Passionsspiele in Sömmersdorf verantwortlich. Am Anfang seiner musikalischen Laufbahn war er mehrere Jahre in Berlin tätig.

Auch hat Matthias Zippel über zwei Jahre in Neuseeland sowohl Musikunterricht an verschiedenen Schulen in Wellington gehalten als auch seinen musikalischen Horizont am New Zealand Symphony Orchestra Wellington erweitern können.

Als musikalisches Multitalent ist er auch im klassischen Bereich und im Jazz zu Hause. In erster Linie als Instrumentalist (Saxophon, Klarinette, Querflöte, Oboe, Fagott), macht er aber auch Abstecher zum Schauspiel und zu Projekten mit Tanzensembles.

"Wir Musiker der Stadtkapelle Hammelburg freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Matthias Zippel und sind schon gespannt, welche musikalischen Leckerbissen wir Ihnen in den kommenden Konzerten servieren werden", so Kunkels abschließendes Resumee.