Mammutbäume bei den Saurierfährten
Autor: Werner Vogel
Euerdorf, Montag, 20. Mai 2019
Acht Urwelt-Mammutbäume sind am Tag des Museums im Geotop am Saalrangen gepflanzt worden, direkt bei den Euerdorfer Saurierfährten.
"Nur ein Museum das lebt, verbindet Geschichte und Zukunft, Mensch und Natur", meint Jacqueline Edgü-Mihm vom Museumskreis Terra Triassica in Euerdorf und deshalb wurde am internationalen Tag des Museums eine stimmungsvolle Wanderung zum Geotop organisiert, dort ein Baum gepflanzt und anschließend ein kleines Fest gefeiert. Über hundert Museums- und Wanderfreunde haben sich mit ihr auf den Weg zum Geotop am Saalrangen gemacht. Michael Henz, der zusammen mit Horst K. Mahler, Bernd Neubig und Jürgen Sell die Sammlung Mainfränkische Trias Euerdorf begründet hat - die Gruppe betreut auch die Fossilien des Museums - erklärt die Geschichte der Euerdorfer Saurierfährten, die durch eine Bodenplatte mit markanten Abdrücken im Wurzelballen einer Eiche, die der Sturm "Kyrill" gefällt hatte, so richtig Fahrt aufgenommen hatte, sodass daraus eine einzigartige Erinnerungsstätte an die Zeit von vor 250 Millionen Jahren entstanden ist.
Einzigartig in Bayern
Nirgends sonst in Bayern sind Saurierfährten am Fundort so großflächig zu sehen. Während der Entstehung des Buntsandsteins vor 250 Millionen Jahren, liefen hier Archosaurier und Vorläufer der Dinosaurier durch einen flachen Uferbereich und hinterließen Fußabdrücke, erklärt der Spurensammler Michael Henz die Besonderheit dieses Euerdorfer Geotops. Neben Museum mit Werkstatt und Garten sind beeindruckende geologische Lehrpfade und Geopunkte als Außenstationen entstanden und die Hobbypaläontologen des Museums sind inzwischen anerkannte Gesprächspartner der internationalen Geo-Szene geworden. "Wir sind keine Wissenschaftler, aber wir arbeiten wissenschaftlich", begründet Henz die Anerkennung.
Millionen Jahre überlebt
Bürgermeisterin Patricia Schießer beschreibt den Urwelt Mammutbaum, denr bis 1941 nur als Versteinerung bekannt war, bis Exemplare in unzugänglicher chinesischer Bergregion entdeckt wurden. "Das lebende Fossil kann 400 Jahre alt werden", berichtet die Rathauschefin der beeindruckten Versammlung. Dann aber hat die Ungeduld der Jüngsten ein Ende, hat der Kindergarten seinen Auftritt: helle Stimmen besingen Bäume und Dinos und dann setzt Bürgermeisterin Patricia Schießer den Setzling des Urwelt Mammutbaums in das Pflanzloch und Forstschutzbeauftragter Bernd Neubig reicht Schaufel und Bottich mit Wasser: "Auf dass diese Taufe, der Beginn eines Jahrhunderte langen Lebens sein möge". Das muss natürlich gefeiert werden und so zieht der Tross weiter zum Hurlacher See wo Bier und Bratwürste bereit stehen und die "Kesselfleisch Band" die Festgemeinde musikalisch unterhält.