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Märchenhafter Garten in Hammelburg


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Freitag, 25. Sept. 2015

Jedes Jahr schmückt Werner Schlereth sein Grundstück mit neuen Objekten. An der aktuellen Idee wird wohl noch so mancher Kindergarten Gefallen finden.
Kinder umringen Hänsel und Gretel und die Hexe. Foto: Arkadius Guzy


Die Bremer Stadtmusikanten sowie Max und Moritz erkennen die Kinder sofort. "Max und Moritz habe ich als Buch", meint einer. Andere Figuren im Garten von Werner Schlereth wissen sie nicht auf Anhieb einem Märchen oder einer Kindergeschichte zuzuordnen, es gibt auf dem Grundstück an der Bahnhofstraße schließlich zu viele zu entdecken.

Aus Metallblech hat Schlereth die Hauptfiguren aus 20 Märchen und anderen bekannten Erzählungen für Kinder geschnitten und in seinem Garten aufgestellt. Nun präsentiert er seine Arbeit der Vorschulgruppe der Kindertagesstätte St. Marien. "Weitere Kindergärten werden sicher noch folgen", sagt der 62-Jährige.

Dass die Kinder etliche der Figuren identifizieren können, kommt nicht von ungefähr. "Wir lesen den Kindern viele Märchen vor. Märchen sind für die Fantasie wichtig", sagt Kinderpflegerin Andrea Richard. Deswegen seien den Kindern insbesondere die traditionellsten Erzählungen bekannt. Offenbar stellen manche Märchen aber ganz eigene Schwierigkeiten. Erzieherin Karola Gößmann-Schmitt berichtet: "Als ich einmal die Geschichte von der Prinzessin auf der Erbse vorlesen wollte, musste ich erst einmal erklären, was eine Erbse ist."


Figuren aus Buchs

Im Garten von Schlereth gibt es nicht nur die Blechfiguren zu entdecken. Die beiden Teiche mit Fischen ziehen in besonderer Weise die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Ein Torbogen, eine Windmühle und ein Leuchtturm schmücken außerdem den Garten.

Niedrige Buchshecken bilden dort ein wichtiges gestalterisches Element. Sie dienen nicht nur als Einfassung für Beete, sondern formen fast schon labyrinthartige Strukturen. An der Einfahrt zum Grundstück begrüßen zwei überlebensgroße Mäuse die Besucher. Diese Tiergestalten hat Schlereth ebenfalls aus Buchspflanzen herausgeschnitten.

"Zu Beginn war es ein schlechter Garten", erklärt er. Im Jahr 1998 fing er damit an, die Fläche komplett neu zu gestalten. Jedes Jahr mache er ein Projekt. Ein Vorhaben, mit dem er bereits vor einigen Jahren in der Zeitung stand, war sein Gartentor. Das hatte Schlereth als silhouettenhafte Stadtansicht gestaltet.

Immer wenn er im Baumarkt ist, kauft Schlereth Material, mit dem er das nächste Projekt umsetzt. Eine Idee für das kommende Jahr hat er bereits, die er allerdings noch nicht verraten möchte.