Ohne Fernseher und Computer mussten die Kinder auskommen, die beim Sommercamp des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege mitmachten.
Eine Reise durch die Natur und die Vergangenheit bot der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege im Schreinersch-Haus.
Ziel war es, Kindern und Jugendlichen aus dem Landkreis auf spielerische Art die heimatliche Umgebung nahezubringen und gemeinschaftlich Natur und Kultur zu erkunden und zu erleben.
"Zuhause raus - ab ins Schreinersch-Haus", hieß der Schlachtruf für rund 30 Kinder zwischen sieben und 14 Jahren, die in zwei Gruppen am Outdoor-Erlebnis teilnahmen.
Ohne Computer und Fernsehen dafür aber mit Schlafsack in der Scheune und selbstzubereitetem Essen auf dem alten Holz-Herd sah die Welt plötzlich anders aus.Was fängt man mit seiner Zeit an, ohne die Errungenschaft moderner Technik? "Ein Wald-Sofa aus Zweigen und Moos bauen oder Frühäpfel sammeln, aus denen man Apfelbrei kocht, um den Geschmack mit gekauften Sorten zu vergleichen", informiert Lisa Weissenberger, die Leiterin der Sommercamps und Stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands, die ihre Freundinnen, Clarissa Hirsch und Vera Maier sowie Ingo Schmidt unterstützen.
Popcorn vom Lagerfeuer
Wer glaubt, Apfelbrei sei einfach zuzubereiten, der irrt in diesem Fall. Denn die Äpfel werden per pedes aus Fuchsstadt geholt und dann - ohne Strom - in der "flotten Lotte" gemahlen. "Es geht vor allem darum, die Heimat und die Historie ins Bewusstsein zu rücken. Um vom Wetter unabhängig agieren zu können, sind alle mit einer Regenausrüstung ausgestattet. Die Aktionen verlegen wir dann in die Scheune oder wir überlegen uns ein Wasserprojekt. Spontane Entscheidungen sind gefragt", so Weissenberger.
Um Ideen ist man im Sommercamp nicht verlegen, wovon sich auch Kreisvorsitzender Markus Stockmann und Kreisgeschäftsführer Dieter Büttner bei einem Besuch überzeugen konnten. Sie sind zum Essen eingeladen, zu Kräuterquark mit Kartoffeln und gemischtem Salat, ein frugales Mahl aus ärmeren Tagen das dennoch schmeckt. Abwechslung im Speiseplan bringen Käsespätzle, ein Grillgericht oder beim Lagerfeuerabend selbstzubereitetes Popcorn. Lisa Weissenberger, Studentin der Fachschaft "Soziale Arbeit", ist die Ideengeberin des Abenteuercamps, für das der Kreisverband vor drei Jahren das Schreinersch-Haus erkor, das der Verein für Gartenbau, Heimatpflege und Brauchtum Machtilshausen zur Verfügung stellt.
Restauriert und mit dem Nötigsten ausgestattet, finden sich hier auch Toiletten und Nasszellen. Auf den gewohnten Komfort verzichtend, kommen die jungen Abenteurer offensichtlich gern hierher in Erwartung nicht alltäglicher, aufregender Erlebnisse. Rund 50 Jugendliche und Kinder nahmen bislang am Sommercamp teil, viele davon sogar schon mehrmals.