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Landessieger an Hammelburgs Mittelschule ausgezeichnet


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Mittwoch, 06. Juli 2016

Zum ersten Mal wurden die Landessieger des europäischen Schüler-Wettbewerbs aus dem Regierungsbezirk Unterfranken an der Hammelburger Mittelschule geehrt.
Schüler der Hammelburger Mittelschule zeigten bei ihrem Auftritt zur Verleihung der Auszeichnungen des europäischen Schülerwettbewerbs ihr Können.  Foto: Gerd Schaar


Zum 63. Mal gab es den europäischen Schüler-Wettbewerb "Gemeinsam in Frieden leben". Aber zum 1. Mal wurden die Landessieger aus dem Regierungsbezirk Unterfranken in der Hammelburger Mittelschule geehrt. Eine Premiere also, stellte Schulleiterin Ingeborg Hoffman fest. Sie würdigte die Kreativität und das Geschick der teilnehmenden Schüler.
Die Ergebnisse der Wettbewerbsbeiträge sind als Ausstellung noch bis zum 15. Juli im Pausentrakt der Mittelschule zu bewundern. Mobbing, tödliche Worte, Trennungsschmerz, Verhinderung des Sprechens, Frauenrechte, die Akzeptanz "Ich bin wie ich bin" oder die positive Einstellung zu Fremden "Schön, dass Du da bist" sind einige Themen der Wettbewerbsbeiträge. "Frieden ist auch ein Stück Kunst", zitierte Organisator, Studiendirektor i. R. Edgar Schuck, Schulbeauftragter der Europa-Union Unterfranken, einen Beitrag aus Bad Brückenau.


Ein Viertel aus Unterfranken

Rege Aktivitäten zeigten die Schüler verschiedener Schulen aus Hammelburg mit ihren Arbeiten. In der Grundschule gab es sieben Landes- und einen Bundessieger. Aus der Mittelschule waren es acht Landessieger. Und das Frobenius-Gymnasium präsentierte 18 Landes- und acht Bundessieger.
Aus Bad Kissingen waren es 24 Landes- und 22 Bundessieger vom Jack-Steinberger-Gymnasium, von der dortigen Saaletal-Schule kam ein Landessieger. Von der Staatlichen Realschule Bad Brückenau kamen je ein Landes- und Bundessieger, vom dortigen Franz-Miltenberger-Gymnasium waren es zwölf Landes- und zehn Bundessieger. Prämiert wurden heuer insgesamt 299 Landessieger aus 35 unterfränkischen Schulen, gestaffelt nach Altersgruppen.
Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel und Gustav Eirich, Leiter des Bereichs Schulen der Regierung Unterfranken, stellten sich den Fragen der Schüler. Rahel Heckermann und Anastasia Schmitt von der Hammelburger Mittelschule nahmen ihre Mikrofone in ihre Hände und wollten es genau wissen: "Was halten Sie von dem europäischen Engagement der Schüler?" Die Teilnahme sei beeindruckend, sagte Eirich und erinnerte daran, dass sich im Vorjahr nur 205 Schüler diesem Wettbewerb gestellt hatten. "Ein Viertel der Landessieger kommt aus Unterfranken", freute er sich.
Erwin Dotzel betonte, dass der Wettbewerb in diesem Jahr die Pflege des europäischen Gedankens ausdrücklich gewürdigt habe. Auf die Frage, ob Europa ein Märchen sei und alles gut gehen werde, antwortete Dotzel: "Es ist positiv besetzt und ich sehe eine grüne Landschaft." Freilich gebe es Grundsätze und irgendwann auch mal Grenzen im Zusammenleben der Menschen.


Gefahr der Mitläufer

Zum Thema Mobbing, speziell im Internet, waren sich Dotzel und Eirich einig: "Das ist schlimm und sehr zu verurteilen. Auch der passive Zuschauer hilft als Mitläufer mit, wenn er sich hineinklickt. Mobbing ist ein Ventil für Menschen mit schwachem Selbstbewusstsein."
"Sind wir Europa?", wollten die Interviewer wissen. Der allmähliche Wegfall von innereuropäischen Grenzen, die gemeinsame Währung und der gelebte kulturelle Austausch zwischen den Ländern sei Antwort genug, so Eirich. Allerdings bedauere er die kürzliche Brexit-Entscheidung von England.
Dotzel erinnerte an drei Jahrzehnte Partnerschaft zwischen dem Bezirk Unterfranken und dem französischen Departement Calvados. "Das ist eine starke europäische Gemeinschaft", sagte er und sprach sich dafür aus, dass es nie wieder Krieg geben soll.
Die Mittelschüler Julius Horn und Emilia Höffner führten als Moderatoren durch das zweistündige Programm und sagten die Titel der hauseigenen Bläserklasse an. Am Dirigentenpult standen Martina Voll und Martina Bohla.