Lager bekommt Ausstellung zur Bundeswehr
Autor: Arkadius Guzy
Lager Hammelburg, Montag, 03. Sept. 2018
Die Garnisonsstadt Hammelburg hat es nicht geschafft, ein Museum zur Militärhistorie zu schaffen. Mit einer Ausstellung entsteht nun ein kleiner Ersatz.
Wie sah es aus, als Soldaten zu acht in einer Stube einquartiert waren, und wie sieht der künftige Einzelzimmerstandard aus? Weshalb haben Truppenübungsplätze auch für die Natur eine Bedeutung? Was erleben Soldaten im Auslandseinsatz? Eine neue Ausstellung erklärt verschiedene Aspekte rund um die Bundeswehrstandorten Hammelburg und Wildflecken.
"Wir zeigen keine Waffen", sagt Christoph Joa vom Hammelburger Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZ). Mit der Lehrsammlung des Ausbildungszentrums Infanterie hat die Ausstellung also nichts zu tun, auch wenn einige Exponate von dort stammen, wie Joa erklärt. Er ist mit einem kleinen Team dabei, die Präsentation im Jägercasino auf dem Lagerberg einzurichten, mit Unterstützung einer Agentur und unter den fachkundigen Augen des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden.
Das BwDLZ ist neben vier anderen Dienststellen in ganz Deutschland ausgewählt worden, eine Regionalausstellung aufzubauen. Die Schauen sollen im Rahmen der Attraktivitätskampagne der Bundeswehr die Bundeswehr in der Öffentlichkeit präsentieren und Verständnis und Anerkennung für die Arbeit des zivilen und militärischen Personals fördern. Die Regionalausstellungen stellen zu diesem Zweck die jeweils vor Ort stationierten Truppenteile und Dienststellen vor.
"Wir haben die Möglichkeit, uns darzustellen und zu informieren, denn das BwDLZ ist mehr als ein Hausmeisterservice für die Bundeswehr", sagt Joa. So zeigt die Ausstellung, welche verschiedenen Ausbildungsberufe das BwDLZ bietet.
Die Räume veranschaulichen zum Beispiel, wo die Bundeswehr überall im Einsatz ist. Dabei werden belastende Erfahrungen, die für Soldaten damit verbunden sind, nicht ausgespart. Dass auf Truppenübungsplätzen seltene Tiere und Pflanzen leben und sogar teilweise nur noch dort zu finden sind, erfahren Besucher in einem weiteren Ausstellungsbereich.
Ein interaktiver Medientisch, laut Joa das Herzstück der Schau, wird Informationen über die Besonderheiten an den Standorten in Hammelburg und Wildflecken abrufbereit halten. So wird sich unter anderem die Geschichte von Schloss Greifenstein widerfinden.
Ein eigener Raum ist der Militärhistorie von Wildflecken gewidmet: Er erzählt von den abgesiedelten Dörfern, den sogenannten displaced persons nach dem Zweiten Weltkrieg und den stationierten Amerikanern.