Kräftemessen beim Fingerhakeln
Autor: Jana Keul
Gauaschach, Dienstag, 11. November 2014
Die Burschen kamen bei der Gauaschacher Kirwe gleich mehrfach ins Schwitzen: Erst passte der Kirmesbaum nicht ins vorgesehene Loch, dann hieß es sich den Herausforderungen von Maßkrugstemmen und Fingerhakeln zu stellen.
Nach dem großen Erfolg bei der Premiere im Vorjahr fand die Gauaschacher Kirwe heuer unter sehr guten Vorzeichen statt. Die Burschen, die den Baum mit ganzer Kraft unter Begleitung der Musikkapelle auch diesmal einmal quer durch das ganze Dorf trugen, hatten die größte Aufgabe jedoch noch zu bestehen: der Baum passte auf Anhieb nicht in das dafür vorgesehene Loch.
Ein Eisen, welches eigentlich das Aufstellen des Baumes erleichtern sollte, hatte sich verkantet und stand somit der ganzen Aktion im Wege. Der Baum musste wieder angehoben, abgesenkt und neu angesetzt werden, wobei die Burschen unter großem Kraftaufwand verhinderten, dass der Baum wieder ganz fiel. Auch der zweite Anlauf hatte seine Tücken: Das besagte Eisen ließ sich nur widerwillig aus dem Loch entfernen.
Eine halbe Stunde Schwerarbeit
Erst nach einer knappen halben Stunde rutschte die imposante, dreizehn Meter lange und gut gewachsene Fichte unter erleichtertem Applaus der zahlreichen Zuschauer an ihre vorgesehene Stelle. So mancher Schweißtropfen rann. Ein sichtlich erleichterter Burschenführer Julian Engelhardt verlas hernach den wieder selbst gedichteten Kirwespruch vor dem Baum.
Die von der Waldgenossenschaft gesponserte Fichte wurde eine Woche zuvor von den Burschen im Bauholz geschlagen und in der Raiffeisenhalle entrindet. Beide Gauaschacher Stadträte Edmund Schaupp und Markus Göbel waren mit Baum und Musik von zu Hause abgeholt worden. Ortssprecher Schaupp hatte dann am Sportheim die Aufgabe, ein von der Brauerei gesponsertes Fass "Herzog der Starke" anzustecken. Das gelang mit zwei Schlägen. Brauereiinhaberin Dr.
Susan Schubert gratulierte zum glücklichen Aufstellen des Baumes und wünschte eine gute Kirchweih.
Oberdorf errang den Sieg
Bei den Burschenspielen konnte sich heuer denkbar knapp das Oberdorf gegen das Unterdorf durchsetzen. Das Oberdorf ging beim ersten Spiel, bei dem Ringe an den Kirwebaum geworfen werden mussten, in Führung. Das Fingerhakeln konnte das Unterdorf nach harten Kämpfen mit 4:2 klar für sich entscheiden. Dann ging es darum, so schnell wie möglich eine Anzahl Lose an die Kirchweihgäste zu verkaufen. Dieser Wettbewerb wurde unentschieden gewertet, da zwar das Unterdorf schneller seine Lose verkauft hatte, sich wohl aber nicht so genau an die aufgestellten Regeln hierfür gehalten hatte. So musste das Maßkrugstemmen entscheiden.
Sandro Herold für das Oberdorf und Tobias Spannheimer für das Unterdorf hatten es in der Hand, den Sieg für die Mannschaften zu holen. Die Maß durfte zehn Sekunden angetrunken werden. Was dann noch im Glas war, musste mit gestrecktem Arm vor sich gehalten werden.
Obwohl sich die Unterdörfer durch einen besser geleerten Maßkrug deutlich im Vorteil wähnten, hielt Sandro Herold für das Oberdorf länger durch. Ganze sechs Minuten und fünfzehn Sekunden schafften beide. Nach dem Sieg des Unterdorfes im Vorjahr steht es somit in der Gesamtbilanz 1:1 unentschieden. Bis spät in die Nacht wurde danach noch ausgelassen gefeiert.