Konflikt um Verpachtung des Jagdreviers in Oberthulba
Autor: Arkadius Guzy
Oberthulba, Mittwoch, 12. Sept. 2018
Oberthulba hat im Wald seit Jahren starke Schäden durch Verbiss an Jungbäumen. Nun will die Gemeinde dem Rotwild durch Änderungen bei der Jagd Herr werden.
Besonders die durch Rotwild verursachten Schäden seinen teilweise erheblich und besonders im Distrikt östlich der Autobahn nicht mehr tragbar. "Ein Umdenken bei der Rotwildbewirtschaftung wird dringend empfohlen." Zu diesen Feststellungen kam bereits Anfang 2016 die Zwischenrevision des Forstwirtschaftsplans.
Nun sieht die Gemeinde eine Gelegenheit, das Problem zu lösen. Im Gemeinderat stellte Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) seine Überlegungen vor, die den Jagdgenossen nicht gefallen.
Die Ausgangssituation: Der Jagdbogen Oberthulba Nord besteht aus einem Eigenjagdrevier und einem Gemeinschaftsjagdrevier. Das Eigenjagdrevier umfasst den Gemeindewald im Nordosten von Oberthulba. Das Gemeinschaftsjagdrevier setzt sich aus den Flächen, insbesondere Äckern, von 220 Eigentümern zusammen, die sich an den Wald anschließen.
Beide Reviere sind bisher gemeinsam verpachtet worden. Der Vertrag läuft im kommenden Jahr aus. Der jetzige Jagdpächter will nicht verlängern - wohl auch aufgrund der Kostenbelastung durch Wildschäden. Es gab eine Bewerbung eines Interessenten, der sie aber wieder zurückgezogen hat.
Das Problem: "Die Wildschäden sind nicht zurückgegangen, obwohl die Abschusszahl von zwölf auf 36 erhöht wurde", erklärte Schlereth. Der Verbiss erschwert vor allem die angestrebte Verjüngung des Waldes. Für die Gemeinde ist damit die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung gefährdet. "Der Wald ist ein großes Kapital der Gemeinde", sagte der Bürgermeister.
Die Rotwildschäden führen laut dem Sachverständigen Rupert Wolf, der die Gemeinde als Leiter des Forstbetriebs berät, dazu, dass die Diversität im Wald zurückgeht. Die Verjüngung sei mit hohen Kosten verbunden. Ohne Schutzmaßnahmen für Jungpflanzen seien die forstwirtschaftlichen Ziele nicht umzusetzen, erklärte der Revierleiter der Forstbetriebsgemeinschaft Rhön-Saale, Christoph Uffelmann.