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Kirche wird zum Konzertsaal


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Mittwoch, 09. Sept. 2015

Schon seit Sonntag probt das Bezirksjugend-Sinfonieorchester für das Konzert im Kloster Altstadt am Freitag. Zum ersten Mal mit dabei ist auch die Hammelburgerin Theresa Nitschke.
Die Hammelburger Klarinettistin Theresa Nitschke spielt beim BJSO-Konzert am Freitag mit. Fotos: Gerd Schaar


Erstmals in der Kirche des Klosters Altstadt gibt das Bezirksjugend-Sinfonieorchester (BJSO) ein Konzert zur Sommer-Orchester-Phase 2015. Der Einritt am Freitag, 11. September, um 19.30 Uhr ist frei. Spenden sind willkommen. Schirmherr ist Bezirkstags-Präsident Erwin Dotzel. Den Taktstock schwingt Orchesterleiter Hermann Freibott.
Auch die Hammelburger Klarinettistin Theresa Nitschke wird im Orchester mitspielen. In der Stadtkapelle Hammelburg hat die Gymnasiastin seit über drei Jahren ihren festen Platz. "Das erste Mal spiele ich sinfonische Musik im BJSO", sagt sie. Über ihren Musiklehrer habe sie den Tipp bekommen, sich dort anzumelden.
Als Neue habe sie noch keinen ihrer Mitspieler im BJSO gekannt. "Die kommen alle von weiter her", bestätigt Theresa. Obwohl in Hammelburg daheim, übernachte sie in der Musikakademie. "Die Wege sind kürzer, und der Kontakt zu den Kollegen reißt nicht ab", sagt sie. Aktive Musik sei mittlerweile ein Teil ihres Lebens geworden. "Das ist durchaus empfehlenswert", rät Theresa ihren Altersgenossen.


Feinschliff für die Musiker

Seit Sonntag proben die 45 Jungmusiker registerweise für das Konzert. Sie sind unter den Besten aus dem Bezirk Unterfranken. Ein Dutzend Dozenten geben ihnen den Feinschliff für ein Konzert, das sich hören lassen wird. Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart, Jean Sibelius und Edward Elgar werden auf den Notenpulten liegen. Ein besonderer Hörgenuss wird vom Würzburger Violin-Solisten Tilman Fleig zu erwarten sein, dessen Instrument in Mozarts Konzert für Violine und Orchester erklingt. Der begabte 19-Jährige ist Preisträger von verschiedenen Jugend-Musik-Wettbewerben, blickt auf reichhaltige Orchestererfahrung und Meisterkurse landesweit zurück.
"Ich bin gespannt, wie das BJSO in der Klosterkirche klingen wird", freut sich Orchesterleiter Freibott auf die neue Erfahrung. Seit vielen Jahren ist das BJSO in der Musikakademie zu Gast, doch in der Klosterkirche habe es noch nie gespielt. Eine Premiere also am Freitag, wenn die Kirche zum Konzertsaal wird. "Der Altar wird dann zur Seite geräumt, damit das Orchester den Platz findet, der zuvor nicht vorhanden war", sagt Freibott. Einen zweiten Konzerttermin gibt es am Samstag, 12. September, in Zeil am Main, wo das BJSO um 19.30 im Rudolf-Winkler-Haus ertönt.
"Wichtig ist die Präsenz hochkarätiger Dozenten", weist Freibott auf die Qualitätsabsicherung des BJSO hin. Freilich seien diese Kräfte auch pädagogisch versiert und besäßen viel Orchestererfahrung. Freibott: "Die wissen, wovon sie sprechen." Das erleichtere jungen Musikern, ihr Berufsfeld zu finden. Rund 40 Prozent neue Jungmusiker aus ganz Unterfranken seien jedes Jahr im BJSO dabei. "Spätestens alle drei Jahre ist dieses Orchester durchgemischt", bestätigt Freibott. Anlass für einen Wechsel sei der Einschnitt von Schulabschlüssen und der Beginn vom Studium. Die Orchester-Mitglieder des BJSO seien zwischen 14 und maximal 26 Jahre alt.