Keine schnelle Lösung
Autor: Gerd Schaar
Euerdorf, Freitag, 22. November 2013
Das Millionenprojekt Feuerwehrhaus in Euerdorf kann so rasch wohl nicht verwirklicht werden - zumal es wohl noch höhere Kosten gibt, als zunächst angenommen.
Um erheblich höhere Ausgaben geht es bei einem Neubau des Feuerwehrgerätehauses, den die örtliche Wehr bei der Gemeinde beantragt hat. Anlass sei eine Überprüfung durch die Feuerwehrleitung des Landkreises gewesen, schrieb der Kommandant der Euerdorfer Wehr, Dirk Zirwick. Es fehle im bestehenden Haus sowohl an technischen Einrichtungen als auch an Raum für die Ausbildung. "Wir sind schlecht untergebracht", befürchtet der Kommandant Einbußen auch bezüglich der vollen Einsatzfähigkeit der Euerdorfer Wehr.
Während Bürgermeister Reinhard Hallhuber (CSU/FWG) und die zweite Bürgermeisterin Patricia Schießer (CSU/FWG) dem Antrag innerlich folgen konnten, wertete Elmar Hofmann den baldigen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses als ein Stück Wahlstrategie für die Kommunalwahl 2014. "Das Millionenprojekt überfordert unseren Gemeindehaushalt über Jahre", so Hofmann. Auch Schießer musste zugeben, dass solch ein Projekt in Kürze nicht zu schaffen sei: "Gerade haben wir in ein teures Feuerwehrauto investiert". Dennoch hielt Hallhuber an der Idee grundsätzlich fest: "Wir brauchen langfristig gesehen einen geeigneten Standort für diesen Neubau, der dann auch schnelle Einsätze zur Rhönautobahn A7 gestattet, ohne durch das halbe Dorf fahren zu müssen".
Mit 10:1 Stimmen beschloss der Marktgemeinderat Euerdorf die Änderung der Beitrags- und Gebührensatzung sowohl für das Trinkwasser als auch für das Abwasser. Es werde insgesamt teurer für künftige Anbauten und Neubauten, wenn es um die Herstellungsbeiträge gehe, bestätigte Bürgermeister Hallhuber. Bestehende Anwesen seien nicht betroffen, weil dort schon alles abgewickelt sei. Grundlage für die Änderungen sind neue Globalberechnungen des beauftragten Büros Müller. Billiger wird als einzige Position die Grundstücksfläche für Wasser, die pro Quadratmeter von 1,33 auf 1,23 Euro sinkt. Bei der Kanalberechnung steigt der Quadratmeter Grundfläche von 1,79 auf 2,32 Euro.
Dramatischer geht es bei der Geschossfläche zu, wo der Quadratmeter für Wasser von 4,35 auf 6,69 Euro steigt und bei Kanal von 8,44 auf enorme 14,27 Euro. Elmar Hofmann rügte die Gebührenpolitik für die Wasseruhren: "Vielverbraucher mit mehreren Hausleitungen müssen nicht mehr für die Uhr bezahlen als die Wenigverbraucher. Denn beide haben jeweils eine einzige Wasseruhr", forderte er mehr Gerechtigkeit.