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Kein Lärmschutz an der A 7


Autor: Winfried Ehling

Elfershausen, Dienstag, 06. März 2018

Zählungen am Autobahn-Streckenabschnitt bei Elfershausen haben zur Verwunderung der Einheimischen einen leichten Rückgang des Verkehrsaufkommens ergeben.
Für einen Lärmschutz an der Autobahn bei Elfershausen sehen die Behörden keinen Anlass - auch wenn die Brücken saniert und die Fahrbahn verbreitert wird. Bauliche Maßnahmen müsste die Gemeinde selbst finanzieren. Foto: Winfried Ehling


Groß war das Interesse an der ersten von fünf Bürgerversammlungen, bei der im Schützenheim Bürgermeister Karlheinz Kickuth einen umfangreichen Rechenschaftsbericht vorlegte.
Zum Lärmschutz an der Autobahn haben zwar Gespräche stattgefunden, die Bundesbehörde sehe jedoch keinen Handlungsbedarf, so Karlheinz Kickuth. Bauliche Maßnahmen müsse die Gemeinde selbst finanzieren.
Die Ertüchtigung der drei bestehenden Autobahnbrücken würde hingegen derzeit geprüft. Die Notwendigkeit konkreter Ersatzbauten sei noch nicht abschließend zu beurteilen. In diesem Zusammenhang ging Kickuth auch auf den Schallschutz an der B 287 und der Kreisstraße 37 bei Langendorf ein, zu dem noch klärende Gespräche notwendig sind.


Wall am Mehrgenerationenplatz

Zur Begründung sagte Kickuth, dass sich die Verkehrsbelastung im Autobahn-Streckenabschnitt Elfershausen nach Ansicht der Behörden kaum verändert habe. Zählungen hätten sogar einen leichten Rückgang ergeben, erklärte der Bürgermeister den verwunderten Zuhörern. Selbst bei einem sechsspurigen Ausbau der Autobahn und einem Brückenneubau wären Lärmschutzwände oder -wälle aufgrund der gesetzlichen Regelungen nicht realisierbar.
Kritik gab es zum Mehrgenerationenplatz. Das im April 2017 eröffnete Areal stand zum Ende des Jahres durch anhaltende Regenfälle unter Wasser, was erhebliche Schäden verursachte. Um dies künftig zu verhindern, ist ein höherer Schutzwall an den Uferzonen nötig. Fremdmaterial, das die Behörden in der Erstplanung nicht gestattet hatten, soll Überflutungen des Platzes in Zukunft verhindern. Ingo Graser fragte, wer für die Überarbeitungskosten aufkomme, erhielt jedoch keinen Bescheid, da dies in nichtöffentlicher Sitzung entschieden worden ist.
Dies forderte die Kritik von Alfons Schmitt heraus, der sagte: "Keiner übernimmt die Verantwortung". Dem widersprach Kickuth. Er verwies auf die vom Wasserwirtschaftsamt und der Regierung erstellte Planung, die so umgesetzt wurde. Allerdings reichte das Einlagerungsmaterial nicht, um höhere Dämme zu bauen. Dies ist jetzt mit Genehmigung der Behörden nachzuholen.
Auch zur Sanierung des alten Schulgebäudes und Umwandlung in ein "Haus der Vereine" wurden dem Bürgermeister kritischen Fragen gestellt. Angelika Kohlhepp bezweifelte, dass ein Haus für die rückläufige Zahl der Vereine in Elfershausen notwendig ist. "Die Sanierung kostet viel Geld. Kann man die Vereine nicht an anderer Stelle unterbringen?", fragte sie.
Kickuth stimmte zwar zu, dass die Maßnahme teuer ist, das sei aber vor allem dem Brandschutz geschuldet. Das Gebäude, dessen Sanierung nach Ostern beginnt, sei jedoch "ein Stück Geschichte des Ortes" und gehöre zum Ensemble Kirche-Schule-Pfarrhaus, dem früheren Ortskern, argumentierte er.
Im Bereich des "Rosenhügel" will die Gemeinde nach Abbruch eines Gebäudes den Gewölbekeller erhalten. Das ist nach Meinung von Herbert Edelmann nicht sinnvoll. "Wenn das Dach erst einmal fehlt, wird der Keller feucht." Kickuth klärte auf, dass der Keller parallel zur Grundstücksgrenze eines Nachbar-Hauses liege, das beim Abriss des Kellers Schaden nehmen könnte. "Das Tonnengewölbe braucht eine Absicherung. Dazu ist eine Statik erforderlich", verteidigte er die Maßnahme.
Generell rügte Angelika Kohlhepp den Kauf von Grundstücken und Häusern, "für die die Gemeinde keine Verwendung habe". Dazu meinte der Bürgermeister, dass die frühere Situation eine andere war. "Dennoch können wir die Immobilie selbst verwenden oder verpachten", stellte er fest.


30 Bauplätze

Zu den markanten Baumaßnahmen im Ortsteil Elferhausen zählt das Wohn- und Mischgebiet "Trimberger Weg". Hier begannen die Erschließungsarbeiten im vorigen Jahr. Das neue Wohngebiet verfügt über 30 Bauplätze, im Mischgebiet sind sechs Gewerbeflächen bebaubar. Hier entsteht auch das neue Feuerwehrgerätehaus. Die Erschließung soll Ende 2018 fertig sein.