Druckartikel: Jugendliche aus Hammelburg und Bad Brückenau überzeugen mit Filmbeiträgen

Jugendliche aus Hammelburg und Bad Brückenau überzeugen mit Filmbeiträgen


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Mittwoch, 18. Mai 2016

Der Große Saal der Musikakademie Hammelburg wurde zum großen Kino.
Die Schüler vom Frobenius-Gymnasium Hammelburg, von der Mittelschule Bad Brückenau und von der St.-Martin-Schule Riedenberg lagen vorn beim Wettbewerb L.U.T.SCH. Foto: Gerd Schaar


Denn bereits zum 12. Mal fand dort die jährliche Preisverleihung zum kulturellen Wettbewerb "L.U.T.SCH." aller Schulen im Landkreis Bad Kissingen statt. Heuer waren achte Klassen aus Hammelburg, Bad Brückenau, Riedenberg und Schondra angetreten.
Die Filmgruppe der Mittelschule Bad Brückenau siegte vor der Klasse 8a vom Hammelburger Frobenius-Gymnasium. Den dritten Platz belegte die Klasse F6/8 der St.-Martin-Schule Riedenberg.
Der Siegerbeitrag nahm sich dem Thema "Legal Highs" (legale Drogen) an. Der Titel lautete "Finde den Unterschied". Jurymitglied Christian Fenn: "Schon im Vorschulalter werden Kinder aufgefordert, den Unterschied zwischen zwei nahezu identischen Bildern zu erkennen.".Und wie ist es bei den Drogen? "Häufig betonen die Verkäufer erlaubter Drogen, dass ihr Inhalt nicht nur legal, sondern auch rein pflanzlich und ohne Nebenwirkungen ist", so Fenn.
Was diesen Film, der zwei Mädchen beim Konsum legaler und illegaler Drogen gegenüberstellt, so sehenswert macht, sind auch die filmtechnischen Kniffe. Die Geschichte baut Spannung auf, bietet etliche optische Spiegeleien sowie interessante Zeitversätze. Es überrascht am Ende, dass der Anfang schon die Lösung bot. "Unsere Gesetzgebung gibt uns keinen Hinweis, wie gefährlich legale Stoffe sein können", sagte Fenn. Der Film glänze auch durch eine perfekte Schnitttechnik. Jetzt werde er als Vorfilm in den regionalen Kinos laufen, so Fenn.


Prävention

Der Arbeitskreis Prävention ermuntert die 14-jährigen Jugendlichen, sich im Rahmen von Wettbewerben mit den Themen Sucht, Drogen und Gewalt kreativ auseinanderzusetzen. Eine Jury von vier Erwachsenen (kommunale Jugendarbeit, Polizei und Drogenhilfe) und drei Schülern urteilte über fünf Kriterien: Kreativ-Ideen, realistische Aussagekraft, Qualität, Wirkung und Sonstiges (wie Verwertbarkeit, Teamarbeit).
Magersucht - "Es spielt überhaupt keine Rolle, wie man aussieht, welche Sprache man spricht und woher man kommt", sagte eine Sprecherin der Hammelburger Filmgruppe, die den zweiten Platz errang. Die Kamera blickte einem Mädchen über die Schulter, als es sein Tagebuch schrieb. "Es sind die ersten wenigen Worte des Gedichts ,Die Hoffnung‘ mit besinnlich-verzweifelter Stimme vorgetragen", kommentierte Fenn. Auch wenn es für einen gesunden Menschen schwer vorstellbar sei, sehe sich eine magersüchtige Person immer noch als zu dick an. "Sucht verbiegt unsere Gedanken, bis sie sich selbst legitimiert", so Fenn. Der Hammelburger Beitrag habe eine gute Geschichte und hervorragende Filmqualität.
Um das Thema Energy-Drinks ging es im Film der Schüler der St.-Martin-Schule aus Riedenberg, die den dritten Platz erreichten.