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Jubiläum der Bulldogfreunde Vorrhön


Autor: Gerd Schaar

Obererthal, Sonntag, 09. Juli 2017

Die Bulldogfreunde Vorrhön gibt es seit 25 Jahren. Die Mitglieder halten mit die Geschichte der Landwirtschaft auf ihre ganz eigene Weise lebendig.
Die Bulldogfreunde machen eine Ausfahrt mit ihren Treckern.Foto: Gerd Schaar


Mit einer Traktorrundfahrt mit einer Prinzessin an der Spitze, Ehrungen langjähriger Mitglieder, Festreden, einem Gottesdienst mit Fahrzeugsegnung haben die Bulldogfreunde Vorrhön am Wochenende ihr Jubiläum gefeiert. "Es ist eine Erfolgsgeschichte, die vor 25 Jahren mit 30 Leuten ihren Anfang nahm", erinnerte Schirmherr Gerhard Adam, der Altbürgermeister des Marktes Oberthulba.

"Es gibt nicht viele solche Vereine wie die Bulldogfreunde Vorrhön", sagte er. Die Pflege des ländlichen Brauchtums und die Erhaltung der kulturellen Tradition stünden ganz oben bei den Vereinszielen. Und das habe eine Signalwirkung weit über die Region hinaus gezeitigt. Adam lobte den Gemeinschaftssinn der Bulldogfreunde, die nicht nur alte Traktoren vor dem Verschrotten retteten, sondern auch mit viel Eigenleistung eine beachtliche Vereinshalle entstehen ließen.

Vorsitzender Burkhard Kippes erwähnte die Zeiten, als der Verein bis 2008 noch in Hetzlos bei Anton Vogler residierte. Die neue Halle sei nach dem Umzug von Hetzlos nach Obererthal im Jahr 2011 eingeweiht worden. Kippes ist seit 2016 Nachfolger von Elmar Metzung, der heute zweiter Vorsitzender ist. Glücklich über den Verein mit den zumeist älteren 130 Mitgliedern äußerte sich Ortssprecher Hans Schönau.

"An der Vereinsspitze stand zur Gründungszeit Anton Vogler", erklärte Gründungsmitglied Manfred Herzog der Zeitung. Damals sei er selbst in das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden. "Damals haben wir schon erkannt, dass alte Fahrzeuge aus der Landwirtschaft nicht aussterben sollten." Also sei gerettet worden, was noch zu retten war.

Das bedeutet Sammeln und Reparieren. Ein Lanz stand vor 25 Jahren schon hoch im Kurs. Herzog meinte dazu: "Für unseren Verein finanziell schwer erreichbar." Fendt und Deutz seien die gängigen Marken in der Vorrhön gewesen.

Alle zwei Jahre habe es in Hetzlos bei den Voglers ein Bulldogfest gegeben. Nach dem Vorstandswechsel habe der Umzug nach Obererthal angestanden. Elmar Metzung war dann Vorsitzender, und die Vereinshalle wurde gebaut.

"Ich werde jetzt Mitglied bei den Bulldogfreunden", überraschte Landrat Thomas Bold (CSU) die Festversammlung. Vor zwei Jahren habe er einen Schlepper erworben. Mit dem Strukturwandel gehe in der Landwirtschaft auch viel vom alten Brauchtum verloren. Bold fand die Halle der Bulldogfreunde einfach toll. Erinnerungen aus seiner Jugendzeit, als er auf einem 16-PS-Traktor mitfahren konnte, hatte stellvertretender Bürgermeister Reimar Glückler (CBB).

Hedi führte als High-Heel-Prinzessin auf einem modernen 360 PS starken Schlepper die Rundfahrt des Bulldog-Konvois an. Die 25-Jährige hat für einen Bauernkalender posiert, ist aber eigentlich Maschinenführerin für ein Lohnunternehmen in Mittelfranken. Hedi ist gelernte Landwirtin. Der Kontakt zu den Bulldogfreunden Vorrhön kam über das Internet zustande.

Zu den Gründungsmitgliedern vor 25 Jahren zählen Gerhard Adam, Rudolf Beck, Hans Dünninger, Lothar Fünkner, Manfred Herzog, Albert Klubertanz, Herbert Marschhäuser, Michael Reuss, Ehrenvorsitzender Anton Vogler und Ernst Wießner. Für die mindestens 20-jährige Mitgliedschaft lagen ebenfalls Ehrungsurkunden für Gudrun Binder, Otto Granich, Hubert Hinsberger, Raymund Meder, Katrin Metzung, Gregor Reuter, Wolfgang Ruppert, Hermann Seifried, Karl-Heinz Weidling, Rudolf Brust, Elmar Metzung, Wolfgang Schaupp, Thomas Weber, Friedbert Weck und Hermann Ziegler bereit.

Eine besondere Anerkennung bekam Arthur Rüger, der mit seinen 88 Jahren das älteste Mitglied im Verein ist. Der Vorstand dankte ihm für sein Engagement und seine Zuwendungen.