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Jetzt geht's schnell ins Internet


Autor: Gerd Schaar

Sulzthal, Montag, 24. Oktober 2016

Sechs Aussiedlerhöfe und ein Reitstall sind jetzt mit 100 Mbit pro Sekunde auf der Datenautobahn unterwegs.
Maximilian Marx freut sich. Endlich kann er auf seinem Aussiedlerhof im Internet mit Höchstgeschwindigkeit surfen.  Foto: Gerd Schaar


Höchstgeschwindigkeit im Internet für sechs Aussiedlerhöfe und einen Reitstall gibt es seit wenigen Tagen im Bereich des Marktes Sulzthal. So zum Beispiel auch auf dem landwirtschaftlichen Hof für Maximilian Marx. Jahrelang waren diese Höfe in puncto Internet außen vor, jetzt haben sie bis zu 100 Mbit pro Sekunde auf der Datenautobahn.


Video blieb stehen

"Ich bin froh über meine neuen Möglichkeiten", verrät Marx. Früher habe es schier endlos gedauert, bis er die pflichtgemäßen Meldungen aus seinem Landwirtschaftsbetrieb an die zuständigen Behörden absetzen konnte. "Jetzt geht es ruckzuck", sagt er. Den Unterschied zu vorher kommentiert Marx mit dem Wort "Welten". Vorbei seien jetzt jene Zeiten, als zum Beispiel die Youtube-Videos mittendrin stehen blieben, um nachzuladen. "Meine Internetversorgung hatte ich zuvor über LTE", erklärt er. Schwankungen im Netz und teilweise Überlastungen hätten sich früher oft unangenehm bemerkbar gemacht.


Gremium mit Mut

Stephan Dausacker, technischer Leiter der Hammelburger Stadtwerke (HAB-Net), kann dies erklären: "Es ist über LTE dann so ähnlich wie ein Gartenschlauch. Wenn immer mehr Verbraucher ihren Hahn aufdrehen, dann wird der Druck für alle Verbraucher geringer". Außerdem gebe es ewig lange Zeiten bis zum Verbindungsaufbau. Bei Leitungsschwankungen bestehe die Gefahr, dass die Verbindung plötzlich abbreche. Diese Zeiten seien jetzt passee. Rund acht Kilometer Glasfaserkabel wurden zu den Aussiedlerhöfen verlegt.
"Wir freuen uns mit den Aussiedlern", sagt die stellvertretende Leiterin der Stadtwerke, Anja Binder. Ein Traum sei in Erfüllung gegangen, von dem auch die nachwachsenden Generationen einen Vorteil hätten. Außerdem sichere ein schnelleres Internet den Standort. Binders Bewunderung gilt dem Gemeinderat Sulzthal und dem Bürgermeister August Weingart. "Ich bedanke mich für den Mut zu der Entscheidung für das Glasfaserkabel bis hin zu den Aussiedlerhöfen und dem Reitstall", sagt Binder.
"Bereits im Vorfeld des alten Gemeinderates wurden die ersten Entscheidungen in diese Richtung getroffen", antwortet Weingart. Nun sei dies positiv mit Hilfe des staatlichen Förderprogramms (zu 90 Prozent Förderung) umgesetzt worden. Jetzt seien die Aussiedler in Sachen Internet ganz vorn auf dem Stand der Technik. Ein überzeugendes Argument für die Geschäftswelt sei eine ebenfalls gute Internet-Anbindung mit zurzeit bis 50 Mbit pro Sekunde im Standort Markt Sulzthal. Begeistert sind freilich auch Albert und Gertrud Marx, die Eltern von Maximilian. Mit der ausführenden Firma aus Hildburghausen (Thüringen) sei man allerseits recht zufrieden gewesen.