Jeder Stellplatz ist begehrt
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Donnerstag, 23. Februar 2017
Verkehrsplaner Christoph Link hat in seinem Verkehrskonzept nicht nur die Fahrzeugströme in der Innenstadt untersucht, sondern auch die Parkplatzsituation.
Das jüngst vorgestellte Verkehrskonzept sorgt, wie zu erwarten war, für Diskussionen. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf die Belastung einzelner Straßen. Doch das Gutachten bietet auch Daten zur Parkplatzsituation. Sie spiegeln den städtischen Alltag treffend wieder.
Die Parkplätze am Rande der Innenstadt, am Bleichrasen und Weihertorplatz, sind sehr gut ausgelastet. Die Quote liegt über den Tag bei bis zu 100 Prozent. Das Gutachten des Stuttgarter Verkehrsplaners Christoph Link identifiziert die Zeit um 10 Uhr als den Tagesabschnitt mit der höchsten Belegungsdichte.
Im vergangenen Herbst hatten Helfer nicht nur den Verkehr an einzelnen Straßenkreuzungen gezählt. Bei mehreren Rundgängen hatten sie auch notiert welche Stellflächen, wie lange besetzt werden.
Die gewonnenen Daten belegen, dass die maximale Parkdauer von drei Stunden, die für einen Teil der Parkplätze am Bleichrasen und Weihertorplatz gilt, in sehr vielen Fällen deutlich überschritten wird. Autofahrer nutzen die Stellflächen für bis zu acht Stunden. Sie stellen ihre Parkscheibe also immer wieder vor.
Probleme in der Altstadt
Daher warf Link bei der Präsentation des Gutachtens die Frage in den Raum, ob die Drei-Stunden-Regelung nicht gelockert werden sollte. Abgesehen davon bescheinigte er den Großparkplätzen am Rande der Innenstadt ausreichend Stellflächen und insgesamt eine gute Situation, zumal die Stadt erst vor wenigen Tagen das Angebot erhöht hatte. Der Parkplatz am Weihertorplatz bekam zwölf zusätzliche Pkw-Plätze für zeitlich unbegrenztes Parken. Sie werden vor allem von den Beschäftigten, die bei den Banken und Geschäften in der Innenstadt arbeiten, genutzt.In der Altstadt direkt differenzierte Link das Bild. Dort fehlen in einzelnen Gassen Abstellmöglichkeiten. In einzelnen Quartieren gibt es eine Belegungsquote von mehr als 100 Prozent. Das bedeutet, dass auch dort geparkt wird, wo eigentlich keine Stellplätze vorgesehen sind. Die Stadt sollte daher versuchen, weitere Parkräume zu schaffen, wenn sich zum Beispiel bei Grundstückskäufen die Chance dazu bietet, so der Planer.
Die Bewohnerparkplätze in der Innenstadt weisen ab 17 Uhr ihre höchste Belegungsquote auf. Die Kissinger Straße ist als Geschäftsstraße der Schwerpunktbereich für Kurzzeitparken. Die Dalbergstraße wird allerdings ebenfalls teilweise dafür genutzt.
Die Parkraumanalyse ergänzt damit das Bild über die Verkehrssituation in der Stadt.