Interesse an betreutem Wohnen
Autor: Gerd Schaar
Oberthulba, Mittwoch, 11. November 2015
Die neue Seniorenwohnanlage in Oberthulba wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich in den Wohnungen umzusehen.
Die Türen vom neu erbauten Haus für betreutes Wohnen Zum Weißen Kreuz öffneten sich am Sonntag. Bauherr ist Unternehmer Albrecht Eyrich-Halbig. Er freute sich über etwa 200 Besucher.
Das Interesse war offensichtlich recht groß. Längst nicht alle Besucher waren schon im Seniorenalter. "Ich suche eine geeignete Wohnung für meine Eltern", sagte Interessent Wolfgang Schmitt. Ihn begeisterte der zeitgemäße Schnitt der rund 75 Quadratmeter, die in einen Wohnraum mit integrierter Küchenzeile, einen Schlafraum und einen exklusiven, behindertengerechten Sanitärbereich aufgeteilt sind. Sogar für eine Vorratskammer ist Platz. "Vor allem finde ich die hohen Zimmerdecken und den Balkon so toll", sagte Besucherin Margret Blum.
Denn der sei so reichlich bemessen, dass dort ein ganzes Kaffeekränzchen mit Rollstuhlfahrern drauf passt.
Beratung und Hilfe
Der Unterschied zum direkt benachbarten Seniorenhaus Thulbatal: "Hier wohnen die Senioren in Eigenregie, können aber unseren Service beanspruchen", sagt Servicebetreuerin Karin Karouch zur Zeitung. Sieben Wohnungen seien von Mietern beziehbar, die achte sei für den Service reserviert. Es sind normale Mietwohnungen. Darüber hinaus wird eine Servicepauschale bezahlt. Beinhaltet ist der Notrufanschluss in jeder Wohnung. Außerdem stehe jedem Mieter eine Beratung und Hilfeleistung bei Behördenangelegenheiten zur Verfügung, erklärt Karouch. "Ich kümmere mich mit mindestens einem Besuch in der Woche um das Wohl unserer Mieter", sagt sie.Zusätzlich sei auch eine Mittagsverpflegung möglich, gegen Aufpreis natürlich. Für Pflegebedürftige könne der ambulante Dienst geordert werden. "Die ersten Mieter werden bald schon einziehen", vermutet Karouch. 560 Euro Miete, etwa 100 Euro Betriebskosten und 135 Euro Servicepauschale sind die monatlichen Grundkosten.
Mit Aufzug
"Heute habe ich ein starkes Echo von den Leuten erfahren. Eine Dame will sofort einziehen", sagt sie. Außerdem verspüre sie die Nachfrage nach einer solidarischen Mietergemeinschaft. "So wäre es zum Beispiel denkbar, ein gemeinsames Frühstück oder einen Spieleabend anzubieten", sagt Karouch.Die Bauweise des rund 1,2 Millionen Euro teuren Mietshauses für betreutes Wohnen sei energiesparend konzipiert, betont Bauherr Albrecht Eyrich-Halbig. "Wir brauchen daher sehr wenig Heizung", sagt er. Das Haus habe Gasanschluss, Internet und auf dem Dach Photovoltaik, was auch beim Stromverbrauch sparen helfe. Für Gehbehinderte gibt es einen Aufzug. "Es ist ganz eindeutig für unsere ältere Generation gebaut worden", so Eyrich-Halbig. Und wenn´s hier nicht mehr gehe mit dem selbständigen Wohnen, dann sei der Wechsel in das benachbarte Seniorenhaus Thulbatal kein Problem. "Der Platz ist dann automatisch abgesichert", bestätigt er.