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Infanterieschule bekommt neuen Namen


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Mittwoch, 10. Dezember 2014

Der Umbau des Standorts macht sich nun nach außen bemerkbar: Die Infanterieschule heißt nicht mehr Infanterieschule. Ab Januar trägt die Einrichtung offiziell die Bezeichnung "Ausbildungszentrum Infanterie".
Das Wappen mit dem Buchstabenkürzel "IS" hat ausgedient. Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann (links) und Oberst Hans Sahm stellen das neue Emblem vor. Fotos: Arkadius Guzy


Die Infanterieschule ist in wenigen Tagen Militärgeschichte. Natürlich nicht als Einrichtung. Aber der eingängige Name "Infanterieschule" verschwindet. Ab 1. Januar müssen sich die Hammelburger an den neuen Namen "Ausbildungszentrum Infanterie" gewöhnen.

Die Wappen und die Brustanhänger der Soldaten mit den zwei Buchstaben "IS" sind obsolet. Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann stellte beim Empfang nach dem traditionellen Weihnachtskonzert von Stadt und Infanterieschule daher das neue Wappen des Ausbildungszentrums Infanterie vor.

Es symbolisiert die Kernaufgabe der Bundeswehreinrichtung: die Ausbildung des Führungsnachwuchses der Jäger, Gebirgsjäger und Fallschirmjäger an den Standorten Hammelburg, Altenstadt, und Mittenwald sowie am Übungsort Lehnin. "Unser Auftrag erweitert sich", sagte der Brigadegeneral. "Wir bekommen mehr Verantwortung und mehr Zuständigkeiten."

Mit der Neuorganisation der Bundeswehr werden Altenstadt und Mittenwald noch stärker an die Infanterieschule angebunden. Für die Lehre und Ausbildung an den vier Orten ist künftig Oberst Hans Sahm verantwortlich.

Wettbewerb liefert Entwürfe

Das neue Wappen zeigt in der oberen Hälfte weiße Gebirgszacken vor bordeauxrotem Hintergrund - "Es ist kein vermurkstes Frankenrechen", meinte Hagemann scherzhaft - sowie zwei gekreuzte Schwerter auf grünem Grund. Das Bordeauxrot steht in Anlehnung an die Farbe des Baretts für die Fallschirmjäger, die Bergzüge für die Gebirgsjäger. Das Grün symbolisiert die Infanterie und die Schwerter das Heer, wie der Kommandeur der Infanterieschule erklärte.

Das Wappen ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen, der im Heft "Der Infanterist" ausgeschrieben worden war. Ein Gremium aus verschiedenen Bereichen des Hammelburger Bundeswehrstandorts wählte aus den mehr als 40 Einsendungen die drei besten Entwürfe aus. Der erstplatzierte Vorschlag schmückt bald die Uniformen. Auch die Kompanien und Inspektionen müssen ihre Ärmelabzeichen überarbeiten: Wo vorhanden, müssen die Initialbuchstaben "IS" der Infanterieschule verschwinden.

Es ist nicht die erste Umbenennung der Hammelburger Bundeswehr-Einrichtung. Sie trägt seit etwa 20 Jahren die Bezeichnung "Infanterieschule". Davor nannte sie sich "Kampftruppenschule I". Die Bezeichnung "Infanterieschule" bleibt für viele Hammelburger sicherlich auch über den 1. Januar hinaus der geläufigste Name.

Aber egal, wie die Einrichtung heißt: Die enge Verbundenheit zwischen Bundeswehr und Stadt bleibt. Brigadegeneral Hagemann und Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) bekräftigten in ihren Reden die guten Beziehungen. Das gemeinsame Weihnachtskonzert, das seit 1993 stattfindet, bestätigte das. Es brachte knapp 1800 Euro für das Bundeswehr-Sozialwerk und die Hammelburger Kindergärten ein.

Kleinere Ensembles spielen

In diesem Jahr spielte das Heeresmusikkorps Veitshöchheim nicht in der großen Besetzung. Vielmehr traten verschiedene kleinere Ensembles wie das große Blechbläserensemble, das Holzbläserquintett und das Klarinettenquartett auf. Klanglich boten sie den Zuhörern ein sehr abwechslungsreiches Bild.

Die kleinen Besetzungen verliehen dem Konzert ein kammermusikalisches Flair. Die individuelle Klasse der Musiker rückte im Kirchenraum von St. Johannes akustisch in den Vordergrund. Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim hat von der Auflösung anderer Musikkorps profitiert, wie Moderator und Leiter, Oberstleutnant Burkard Zenglein, erklärte.

So habe es einen Zulauf an neuen Musikern gegeben. Einzelne Ensembles konnten sich neue formieren. So spiegelte auch das Weihnachtskonzert selbst den aktuellen Umbaustand bei der Bundeswehr wieder.