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In Aura hat sich viel getan


Autor: Winfried Ehling

Aura an der Saale, Donnerstag, 23. November 2017

Über die zahlreichen Baumaßnahmen und Projekte informierte Bürgermeister Thomas Hack die Besucher der Bürgerversammlung.
Trotz einiger Hürden und Dank zügiger Arbeit konnte die Ortsdurchfahrt In Aura  in relativ kurzer Zeit hergestellt werden. Winfried Ehling


Für die Gemeinde geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende, das vor allem Baumaßnahmen kennzeichneten, die den Ortsbürgern viel Verständnis, Kommune und Behörden viel Geld abverlangten. In einer Bürgerversammlung zog Bürgermeister Thomas Hack (CSU) Bilanz, die letztlich zufriedenstellend ausfiel und Aura ein gutes Stück nach vorne brachte.
Den Haushalt des ausklingenden Jahres betreffend, steht Aura trotz erhöhter Ausgaben recht gut da. Zusammengenommen betragen der Verwaltungs- und der Vermögenshaushalt knapp drei Millionen Euro bei 92 000 Euro Zuführung zum Investitionshaushalt. Die wesentlichsten Einnahmen sind die Schlüsselzuweisungen und die Einkommenssteuer mit insgesamt 890 000 Euro. Bei den Ausgaben musste die Gemeinde bei der Kreisumlage, der Verwaltungsgemeinschaftsumlage und beim Kindergarten mit insgesamt ca. 560 000 Euro tief in die Tasche greifen.
Der Rekordschuldenstand von einer Million Euro steht für eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1109 Euro, die damit ein gutes Stück über dem Landesdurchschnitt liegt. Erfreulich ist die Tatsache, dass auf der Haben-Seite 1,15 Millionen Euro Rücklagen zu Buche schlagen, was ebenfalls einen Rekord bedeutet.
Bei den Beitragszahlungen für Wasser und Kanal stehen - wie bei den Straßenausbaubeiträgen - noch je eine Million Euro aus. Doch kann die Gemeinde sich leisten, die letztgenannten Beiträge erst in einem Jahr einzuheben, so Hack. Den Straßenausbaubeitrag für die erneuerte Ortsdurchfahrt - ein Projekt in der Gesamtsumme von 2,8 Millionen Euro - tragen die Kommune und rund 40 Anlieger gemeinsam.
Mit seinem Rückblick verband der Rathausobere auch eine Vorschau auf kommende Maßnahmen, denn in Aura ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Die Neugestaltung der "Zehnt" ist für das kommende Jahr terminiert und fordert die Toleranz der Anlieger und den Geldbeutel. Weiterhin geplant ist die Kanalsanierung in "Klein-Aura", wo auch neue Hausanschlüsse zu verlegen sind. Die Straßenoberfläche will die Gemeinde geldsparend erneuern. Als Kosten veranschlagt für diese Maßnahme sind rund 450 000 Euro, berichtete Hack.
Beschlossen hat der Rat das Neubaugebiet am südlichen Ortsrand, wobei auch die Wohnbebauung im Ortskern nicht aus dem Sinn ist. Dabei tut sich Aura allerdings schwer, denn die meisten privaten Grundstück stehen nicht zum Verkauf. Das Neubaugebiet betreffend sind bereits 17 ernstzunehmende Anfragen eingegangen, informierte Hack. Nachdem jetzt ein asphaltierter Parkplatz an der Festhalle zur Verfügung steht, will Aura auch das Hallenumfeld einer Sanierung bzw. Verschönerung unterziehen. Die Feuerwehr erwarte ein neues Fahrzeug, dessen Angebote vorliegen. In der Schulstraße erhält der marode Bürgersteig einen neuen Belag.
Der Bürgermeister ging in einer Bilderschau auf die Großbaustelle "Schrenk" und den Schrenkgraben ein, ein Projekt das 2,1 Millionen Euro verschlang, an dem die Gemeinde nur mit 3,5 Prozent beteiligt ist. Die Sanierung des Kindergartens, ein neuer Raum für die Bücherei im Rathaus - der am kommenden Sonntag übergeben wird - und die Herstellung des Kanalüberlaufs in der Gartenstraße schlossen den Reigen.
In der anschließenden Diskussion monierte Leo Fell die Geländer an der Saalebrücke, die so platziert sind, dass Unkraut darunter wächst, das nur per Hand entfernt werden kann. Ein Planungsfehler, wie Hack eingestand. Matthias Graser forderte für das Neubaugebiet eine durchgängige Straße, als Entlastung für die dortigen Bewohner. Der - unerlaubterweise - immer wieder genutzte, dortige Schotterweg ist ein Ärgernis. Hack will jedoch keine Durchfahrt im Neubaugebiet, das "keine Verkehrsprobleme beheben kann". Günter Frank mahnte überhängende Baum-Äste an mehreren Dorf-Grundstücken an, die von den Baumbesitzern zu entfernen sind.
Einer von Winfried Schmitt geforderten Leitplanke am neuen Rad- und Fußweg erteilte der Bürgermeister eine Absage. Da es sich um eine Staatsstraße handelt, habe nicht die Gemeinde das Sagen. Behörden erachten diese Maßnahme als nicht notwendig. Nach Meinung von Günter Schlereth ist die neue Straßenführung hervorragend, doch sind auch Radler im Ort "ganz schön flott unterwegs". Eine Absicherung jeder Mulde oder jedes Lochs am Radweg sei aber nicht möglich.
Auf Anfrage informierte er über die geplanten Herstellungsarbeiten an der Staatsstraße 2290 nach Euerdorf, wo die Fahrbahn am Saale-Steilufer nur mittels Ampellösung einseitig befahren werden kann. Die Reparatur beginnt voraussichtlich im Herbst 2018. Allerdings gibt es während der Bauarbeiten keine Vollsperrung, sondern die bisherige Situation bleibt bestehen.