Höflesfest Hammelburg: Dätscher, Wein und gute Laune

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In den Höfen der Winzer schmeckt der Hammelburger Wein besonders gut.
In den Höfen der Winzer schmeckt der Hammelburger Wein besonders gut.
Ralf Ruppert
Fester Bestandteil des Höflesfestes ist, dass die Musikanten von Hof zu Hof ziehen, hier sind Mitglieder der Stammtischmusik Ballingshausen unterwegs. Foto: Ralf Ruppert
Fester Bestandteil des Höflesfestes ist, dass die Musikanten von Hof zu Hof ziehen, hier sind Mitglieder der Stammtischmusik Ballingshausen unterwegs. Foto: Ralf Ruppert
 
Wolfgang Fella ist einer der wenigen Höflesbesitzer, der alle 17 Höflesfeste bisher mitgemacht hat. Hier stößt er mit Romana Frommen in der Gasse vor dem Hof an. Foto: Ralf Ruppert
Wolfgang Fella ist einer der wenigen Höflesbesitzer, der alle 17 Höflesfeste bisher mitgemacht hat. Hier stößt er mit Romana Frommen in der Gasse vor dem Hof an. Foto: Ralf Ruppert
 
Bei Keidels gab's den Burger mit Spezial-Brötchen, Kraut und Knobeline. Foto: Ralf Ruppert
Bei Keidels gab's den Burger mit Spezial-Brötchen, Kraut und Knobeline. Foto: Ralf Ruppert
 
Matthias "George" Übel war schon bei der Premiere 2004 dabei. Seitdem hat er nur ein Höflesfest verpasst. Hier spielt er am Ende der Winzergasse. Foto: Ralf Ruppert
Matthias "George" Übel war schon bei der Premiere 2004 dabei. Seitdem hat er nur ein Höflesfest verpasst. Hier spielt er am Ende der Winzergasse. Foto: Ralf Ruppert
 
Begegnungen unter dem Tisch: Die kleine Ida streichelt einen Dackel. Foto: Ralf Ruppert
Begegnungen unter dem Tisch: Die kleine Ida streichelt einen Dackel. Foto: Ralf Ruppert
 
Altbürgermeister Ernst Stross mit Neu-Ortssprecher Michael Schneider Foto: Ralf Ruppert
Altbürgermeister Ernst Stross mit Neu-Ortssprecher Michael Schneider Foto: Ralf Ruppert
 
Josef Kirchner ist einer der Stammgäste. Foto: Ralf Ruppert
Josef Kirchner ist einer der Stammgäste. Foto: Ralf Ruppert
 
Im Rathausdurchgang gab es Elektrobeats. Foto: Ralf Ruppert
Im Rathausdurchgang gab es Elektrobeats. Foto: Ralf Ruppert
 
Blasmusik im Rineckerhof. Foto: Ralf Ruppert
Blasmusik im Rineckerhof. Foto: Ralf Ruppert
 
Rüdiger und Kerstin Fehr sind Fans des Hammelburger Höflesfestes. Foto: Ralf Ruppert
Rüdiger und Kerstin Fehr sind Fans des Hammelburger Höflesfestes. Foto: Ralf Ruppert
 
Natürlich gab es auch Bier in der ältesten Weinstadt Frankens. Foto: Ralf Ruppert
Natürlich gab es auch Bier in der ältesten Weinstadt Frankens. Foto: Ralf Ruppert
 
Konrad Albert darf beim Höflesfest nicht fehlen. Foto: Ralf Ruppert
Konrad Albert darf beim Höflesfest nicht fehlen. Foto: Ralf Ruppert
 

Das traditionelle Höflesfest überzeugt immer noch mit seinem Charme. Altbürgermeister Ernst Stross hat sich die Idee von einem mittlerweile aufgelösten Verein abgeschaut.

Herzhafte Brotzeiten, selbstgebackene Kuchen und der Dätscher, das kleine Gebäck aus Brotteig, das Hammelburg einen Platz unter den 100 Genussorten sichert, dazu Wein der örtlichen Winder, Liköre, Brände, Bier und alkoholfreie Getränke: Das Höflesfest in der Hammelburger Altstadt machte nach zwei Jahren Coronapause dort weiter, wo es 2019 aufgehört hatte. Mehrere tausend Menschen schlenderten an einem lauen Sommerabend durch die Gassen, schauten sich in sonst verschlossenen Höfen um und genossen handgemachte Musik.

Von Anfang an dabei

Wolfgang Fella ist von Anfang an mit seinem Brennereihof in der Frobeniusstraße beim Höflesfest vertreten. Wie auch bei anderen Höfen ist das Fest längst dem urigen Hof entwachsen: Die gesamte Gasse vor dem Anwesen ist für den Verkehr gesperrt und mit Biertischen ausgestattet. Fellas Knobeline mit Kraut haben bei vielen Stammgästen Kultstatus, als Alternative gab's an dem heißen Tag aber auch Kartoffeln mit Quark oder selbstgemachten Kuchen. Auch wenn Liköre und Schnäpse im Sommer nur in kleineren Mengen genossen werden, sei das Höflesfest eine wichtige Werbeplattform, um sich und seinen Hof als Veranstaltungsort bekannt zu machen, berichtet Wolfgang Fella.

Die Idee für das Höflesfest hatte Altbürgermeister Ernst Stross. "Der leider mittlerweile aufgelöste Gesangverein traf sich früher zum Beispiel zu Geburtstagsständchen in den versteckten Höfen und Gärten der Altstadt", erinnert sich Stross. Diese Tradition wollte der SPD-Politiker weiterführen - und mehr Menschen zugänglich machen. Also organisierte Stross mit Kulturamtsleiterin Elfriede Böck im Juni 2004 das erste Höflesfest. Privatpersonen und Winzer sollten zusammen Einblicke gewähren. Einige Höfe sind jedes Jahr geöffnet, andere Familien hätten sich nur einmalig beteiligt.Elfriede Böck schätzt, dass bei den mittlerweile 17 Festen insgesamt rund 30 Anwesen geöffnet waren - die einen nur einmal, andere eben 17 Mal.

Nur noch drei Stationen pro Gruppe

Eine Idee aus der Anfangszeit, die sich bis heute gehalten hat: Nicht nur die Besucher, sondern auch die Musikgruppen bleiben in Bewegung. "Ab dem zweiten Schoppen sitzt man meistens länger", erzählt Stross lachend. Deshalb sollte die Musik zu den Gästen kommen. Das Angebot ist bunt gemischt: Von Blasmusikensembles über Mundart-Musiker Konrad Albert bis zum Rock mit Matthias "George" Übel.

Neu war in diesem Jahr, dass es weniger Stationen für die Musiker gab: Früher sei er zum Teil mit der Technik auf dem Bollerwagen durch sechs oder sieben Höfe gehetzt, erzählt Musiker Matthias Übel, in diesem Jahr sah der Plan nur noch drei Auftritte am gesamten Abend vor. Einzige Ausnahme bei der ansonsten handgemachten Musik waren die Elektro-Beats, die den Hammelburger Rathausdurchgang für einen Abend zur Disco machten.