Druckartikel: Hoch hinaus in Diebach

Hoch hinaus in Diebach


Autor: Gerd Schaar

Diebach, Dienstag, 22. Sept. 2015

Die Freiwillige Feuerwehr Diebach feierte ihr 140-jähriges Bestehen mit einem Federweißenfest und Festgottesdienst.
Ein Publikumsmagnet für die Besucher war das Spezialfahrzeug von der Werks-Feuerwehr Bosch-Rexroth aus Lohr. Fotos: Gerd Schaar


Ein Festgottesdienst war am Samstagabend der feierliche Auftakt für das Wein- und Federweißenfest der Freiwilligen Feuerwehr Diebach, die heuer ihr 140-jähriges Bestehen feiert. Nach einem Fackelzug durch den Ort segnete Pfarrer Paul Kowol das Feuerwehrhaus.
"Endlich ist es wahr geworden und wir sind stolz", freute sich Steffen Schärpf, Vorsitzender des Feuerwehr-Vereins, über die bauliche Vollendung des Feuerwehr-Hauses, das jetzt offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. "Es steckt viel Eigenleistung drin", erinnerte er an knapp 6000 Helferstunden und 85 000 Euro Material allein für den ersten Bauabschnitt, der von August 2007 mit dem Abriss der alten Lagerhalle begann und nach vier Jahren mit dem Innenausbau endete.


Unzählige Helferstunden

Weitere 300 im Jahr 2013 geleistete Stunden Eigenleistung und Kosten in Höhe von rund 30 000 Euro würden im Verputz und in den Arbeiten zu den Außenanlagen stecken. Der letzte Bauabschnitt 2014 betraf die Fahrzeughalle, für die nochmals 230 Helferstunden und 2100 Euro geleistet wurden. "Von der Gesamtmaßnahme (119 400 Euro) hat unser Verein 47 000 Euro und die Helferstunden geleistet", dankte Schärpf seinen Kameraden, darunter vor allem Kommandant Dieter Ebert.
Der Dank der Floriansjünger ging auch an die Stadt Hammelburg für die finanzielle Unterstützung. Bürgermeister Armin Warmuth würdigte das Engagement der Diebacher Wehr, insbesondere den jahrelangen Helfereinsatz beim Bau des Feuerwehr-Hauses. "Auf ihre Feuerwehr und auf das gemeinschaftliche Zusammenwirken der Vereine und der Bevölkerung können die Diebacher stolz sein", sprach Warmuth seine große Anerkennung aus.
"Die seit 140 Jahren bestehende Feuerwehr Diebach ist keine Selbstverständlichkeit", gratulierte Kreisbrandinspektor Peter Sell zur runden Zahl. Beim Dienst am Nächsten rund um die Uhr sei auch jenen zu danken, die nicht im Rampenlicht stünden, dankte Sell den Familienangehörigen und Arbeitgebern der Feuerwehrleute für das nötige Verständnis.


30 Meter in die Höhe

Ein Publikumsmagnet für die Besucher war das Spezialfahrzeug von der Werks-Feuerwehr Bosch-Rexroth aus Lohr. Auf der Bühne des hydraulischen Gelenkmastes konnten die Gäste aus etwa 30 Meter Höhe ganz neue Ansichten über ihr Dorf gewinnen. Florian Ziegler stand am Steuerpult und verriet: "Zu meiner Hochzeit vor vier Jahren durfte ich mit meiner Braut Ramona in der Gondel des Tele skopmastes Platz nehmen - das ist Tradition in unserer Firma, wenn ein Mitarbeiter heiratet." Begeistert vom ungewohnten Blick über Diebach war auch Ortsbeauftragte Elisabeth Assmann: "Ich sehe die Dorferneuerung jetzt mit ganz anderen Augen." Auf die Leistungen der Diebacher Feuerwehr sei sie stolz.
Die Besucher interessierten sich auch für die mit vielen Fotos gespickte Ausstellung über die 140-jährige Geschichte der Diebacher Feuerwehr. "Die Dokumentation hierüber ist wichtig", sagt Assmann. Denn das Dorfleben hänge eng zusammen mit den Vereinen. Außer den Floriansjüngern seien in diesem Gebäude noch die Krabbelgruppe und die Sänger untergebracht.
Zwei historische Druckspitzen von 1912 und 1936 standen im Hof des Feuerwehr-Hauses. Kommandant Ebert: "In den Inventarlisten kann ich nachlesen, wann die angeschafft wurden." Auch eine alte Fahne der Diebacher Wehr und das restaurierte Protokollbuch von 1875 waren ausgestellt. Darin ist der Einsatz nach dem Bombenangriff auf Windheim von 1945 nachzulesen. Ebenso gibt es die Stammliste der Wehr, in der sämtliche Floriansjünger verzeichnet sind: von 1875 bis heute. Zum Beispiel auch Eberts Töchterchen Julie. "Diese Bücher werden in großen Ehren gehalten", versichert Ebert. Gefeiert wurde das Wein- und Federweißenfest in der Festhalle am Sportplatz, in der am Samstagabend die Kultband "The Jets", am Sonntagvormittag die Blaskapelle Diebach und am Sonntagabend das Wirtshaus-Singen vom Stammtisch "49+/" den musikalischen Rahmen setzten. Am Montagabend erklang die Band "Sing Twice" zum Festende.