Hitzeschäden: Steht der Fränkische Wein vor dem Aus?
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Samstag, 14. Sept. 2019
Die extrem heißen Julitage haben heuer in den Weinbergen Spuren hinterlassen. In den kommenden Jahren werden daher wohl einige Sorten verschwinden.
Fränkische Wein könnten sich in Zukunft verändern. Einige Sorten könnten verschwinden - andere hinzukommen, für die es bisher zu kühl in der Region war. Ein Blick auf die fränkische Weinanbauregion im Landkreis Bad Kissingen:
Die guten Südlagen waren diesmal zu gut. Hier haben die Weinbeeren erst recht die volle Sonnenstrahlung abbekommen. In den Weinbergen sind die Folgen auch für jemanden leicht zu erkennen, der kein ausgewiesener Weinfachmann ist: Die Beeren haben Sonnenbrand oder komplette Trauben sind zeilenweise vertrocknet.
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Erwischt hat es vor allem die Sorten, die als erste reif werden: Müller-Thurgau und insbesondere Bacchus. Davon berichten die Hammelburger Winzer übereinstimmend.
Hitzeschäden besonders bei zwei Sorten akut
"Bacchus und Müller-Thurgau haben zwei Drittel der Blätter abgeworfen", sagt Ulrike Lange. Bei den mittelreifen Sorten gebe es vereinzelt Hitzeschäden. Deutlich besser sieht es laut Lange bei Silvaner und Riesling aus. Auch Stefan Ruppert nennt Bacchus und Müller-Thurgau als die von der Hitze am meisten betroffenen Sorten. Von hohen Ausfällen beim Bacchus spricht ebenfalls Florian Müller.
Nicht erst seit diesem Sommer versuchen die Winzer, sich den sich ändernden klimatischen Bedingungen anzupassen. Nicht erst seit diesem Sommer überlegen sie, wie der Weinbau künftig aussehen kann. Ein Trend deutet sich an: Es wird wohl eine Umschichtung in den Lagen und Sorten geben.