Druckartikel: Herz an Herz

Herz an Herz


Autor: Gerd Schaar

Ramsthal, Montag, 15. Februar 2016

Die Veranstalter hatten nicht mit so einem großen Erfolg gerechnet. Die Besucher strömten geradezu ins Haus erLebenskunst.
Das Tanzpaar Sabine und Peter Lampig zeigte einen Tango Argentino. Foto: Gerd Schaar


Als grandiosen Erfolg werteten die Veranstalter der Ausstellung "Herzenssache" den Besucherzulauf am Sonntag im Haus erLebenskunst. Ab den Nachmittagsstunden waren die Parkmöglichkeiten am Raßthaler Weg immer rarer und die Sitzmöglichkeiten im hauseigenen Café voll ausgeschöpft. Thea Keßler und Bernhard Gössmann-Schmitt schätzten die Besucheranzahl auf mehrere hundert.
"Mit so viel Erfolg hatten wir nicht gerechnet", meinte Keßler. Zum Valentinstag traf das Thema Herzenssache den Nagel voll auf den Kopf. Hauptsächlich Pärchen und gesamte Familien drängten sich auf den Gängen und warteten geduldig, bis sie alle Exponate sehen konnten.
So wurde dieser Tag zum Tag der Herzen. Diese Herzen gab es nicht nur in Form kreativer Gemälde oder Skulpturen zu bewundern, sondern auch in den verschiedenen Aktionen der Herzensangelegenheit.
Herzblut floss beim Kasperle-Theater. Denn der Puppenprinzessin "Trulala" wurde ein neues Herz eingesetzt. Sogleich verliebte sich die Prinzessin in Olaf, statt wie bisher in Lucius. "Neues Herz - neue Liebe". Tim Söder und seine dreiköpfige Spielergruppe aus der Ramsthaler Jugend waren zufrieden mit der tollen Resonanz. Unter den Zuschauern waren nicht nur junge Leute.


Beeindruckener Tanz

Zutiefst beeindruckt waren die Gäste vom Tanzpaar Sabine und Peter Lampig, die zu Klängen des Tango Argentino über das Parkett schwebten. "Meine Frau schließt während des Tanzes ihre Augen und vertraut völlig darauf, dass ich sie richtig führe", erklärte Peter Lampig.
Was ist schon ein Kurzvortrag über die Entstehungsgeschichte von Tänzen, wenn man die Tango-Seele direkt anschließend hautnah vorgeführt bekommt? Herzlicher Applaus für die Tanzkünstler war fällig.
Als Schach-Stadtmeister war Peter Lampig auch der Partner für interessante Spiele auf dem Brett. Nach Herzenslust gab es die akustische Auflockerung durch den Sulzthaler Heart-Chor.


Für Kunst und Bildungszwecke

"Das Gebäude hätte heute noch größer sein können", freute sich Anita Sixt. "Es war früher unser Schulhaus, das auch ich besuchte", erinnerte sie sich. Als ehemalige Gemeinderätin habe sie sich dafür engagiert, das vor sieben Jahren leerstehende Haus für Kunst und Bildungszwecke zu nutzen.
"Ich kann mich noch an diese Anfänge entsinnen, als erst einmal saniert werden musste", so Sixt. Dass die Bevölkerung dies wie am heutigen Tag so toll annimmt, finde ich super", war die engagierte Mitkämpferin begeistert.
Ausstellungen und Kaffeenachmittage seien weiterhin lohnenswerte Ziele für einen Besuch im Haus der erLebenskunst. "Es ist ein attraktiver Ortsmittelpunkt mit optimaler Nutzung", bestätigte Anita Sixt gegenüber der Zeitung.
Vielleicht könne man auch in anderen Orten über eine ähnliche Nutzung von Gebäude-Leerständen nachdenken. Sixt gab aber auch zu bedenken: "Die Gemeinde Ramsthal hat viel Geld in den Erhalt der alten Schule investiert und es steckt unglaublich viel ehrenamtliche Arbeit drin."