Helfer sichern eine alte Hütte
Autor: Arkadius Guzy
Obererthal, Montag, 09. November 2015
Auf dem bewaldeten Höhenzug zwischen Obererthal und Seeshof gibt es einen alten Unterschlupf: die Schmierhütte. Das in einen Erdhügel gemauerte Gewölbe aus Bruchsteinen drohte in jüngster Zeit zu verfallen.
Ein Trupp Freiwilliger nahm sich daher in den vergangenen Wochen der Hütte an.
Der Initiator der Rettungsaktion war Michael Schneider. Zu seiner Unterstützung versammelte sich eine Gruppe von Helfern. Die Stadt stellte ein großes Stück Teichfolie und frischen Humus unentgeltlich zur Verfügung. Damit deckten und dichteten die Helfer das Steingewölbe neu ab. Die Werkzeuge und einen Traktor brachten sie selber mit.
Die Schmierhütte liegt etwas versteckt im Wald. Der einzige markante Punkt ist ein Bildstock aus dem 18. Jahrhundert, der in der Nähe steht.
Es gibt zwei unterschiedliche Theorien darüber, welchen Zweck der Unterschlupft einst hatte. So soll der Name Schmierhütte auf Schmierfett verweisen, das einst ausgekocht wurde, wie Helfer Michael Weigand berichtet.
Da das stank, habe man die Herstellung der Schmiere aus dem Ort dorthin verlegt.
In Obererthal ist allerdings noch eine andere Bezeichnung für den Unterschlupft im Wald bekannt, weiß Weigand. So soll die Hütte auch Beerenhütte heißen. Das deutet auf eine ganz andere Funktion des Bauwerks hin: Das Gewölbe könnte eine alte Weinbergshütte sein, die den Arbeitern früher Schutz bot. Die Weinbergslage müsste dann später aufgelassen worden sein. Die Natur holte sich die Fläche im Laufe der Zeit zurück und überwucherte sie, sodass die Hütte heute im Wald zu finden ist.