Heiraten im Forsthaus
Autor: Gerd Schaar
Euerdorf, Freitag, 03. Februar 2017
Der Gemeinderat ist dem Wunsch vieler Heiratswilliger nachgekommen und hat die entsprechenden Weichen nun dafür gestellt.
Die Verwaltung des Standesamtes ist nach Bad Kissingen im vergangenen Jahr abgegeben worden. Geheiratet werden kann jedoch weiterhin vor Ort in Euerdorf. Und ab sofort dürfen sich die Brautleute sogar im ehemaligen Forsthaus, ein Stockwerk oberhalb des Museums "Terra Triassica", ihr Jawort geben. Die hierfür notwendige Widmung für den weiteren Eheschließungsort beschlossen die Räte jetzt einhellig. Damit kamen sie einem oft geäußerten Wunsch nach. "Das Schöne ist neben dem Museumsambiente auch der Garten, den die Hochzeitsgesellschaften für Fotos und dergleichen nutzen können", sagte Bürgermeisterin Patricia Schießer (CSU/FWG).
Bestandfsaufnahme
Die Werbesatzung soll die Gradwanderung zwischen Überfrachtung mit Werbung auf Euerdorfs Einkaufsmeile einerseits und zulässiger wohlgeformter Optik im Einklang mit dem Ortsbild andererseits bewältigen. Planer Bernd Müller hatte im Vorfeld eine Bestandsaufnahme im Ort gemacht und zeigte per Beispielfotos, wie es in manchen Großstädten werbemäßig zugeht. Blinkende Schriften, überdimendionale Leuchtbuchstaben, Fahnen und Rotoren kommen für das beschauliche Euerdorf nicht in Frage, konnten die Räte nachvollziehen.Schnell kam die Diskussion bei Schaukästen, Warenautomaten und Fassadenwerbung ins Detail. Auch wurde erkannt, dass die Werbesatzung einer Aufschaukelung durch gegenseitiges Übertrumpfen von gewerblichen Mitbewerbern Einhalt gebieten sollte. Sogar die Weihnachtsbeleuchtung geriet ins Blickfeld. Andererseits wurde an den Bestandsschutz bestehender Werbemaßnahmen gedacht. Mit 8:4 Stimmen beschlossen die Räte, dass die Änderungen in die neue Werbesatzung eingearbeitet werden sollen. Euerdorf soll den Tourismus anlocken und den Gewerbetreibenden eine gute Grundlage für ihre Existenz liefern. Stark angelehnt ist diese Werbesatzung an die Bayerische Bauordnung.
Planer Müllers Erhebungen waren auch für die Erarbeitung einer Sanierungssatzung dienlich. Diese bezieht sich auf den Altort Euerdorf und listet in einem Katalog marode Gebäude, Leerstände, veraltete Höfe mit schlechten Zufahrten und denkmalwürdige Häuser auf. Müllers Fazit: "Viele Gebäude sind in einem schlechten Zustand. Etliche Höfe führen ein Schattendasein, weil dort nie die Sonnenstrahlen hinkommen. Außerdem fehlt es im Altort an ausreichender Begrünung."
Im Hintergrund dieser Sanierungssatzung steht die schützende Hand der Marktgemeinde, die ihren Einfluss auf Verkauf, Teilung oder Vorteilsrechtnahme ausüben will. Müller: "Ich brauche jetzt ein Konzept, damit in Zukunft auch Fördermittel beantragt werden können." Freilich sei auch eine Veranstaltung mit Beteiligung der Anwohner nötig. Schießer schlug vor, dieses Thema auf den Bürgerversammlungen in Euerdorf am 15. März einzubinden. Für die Einbindung der Träger öffentlicher Belange und Mitwirkung der Betroffenen bei der Vorbereitung der Sanierungssatzung gab es grünes Licht.
Elmar Hofmann (Bürgerblock) interessierte sich über den Fortgang der Glasfaserverlegung für das Breitband-Internet in der Breet. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten sollen dort entsprechende Leerohre für Glasfaser verlegt werden. Keine Einwände gab es zum 8. Saaltal-Marathon, den Ramsthal heuer am 8. April veranstaltet. Auf ihren Hin- und Rückwegen bewegen sich die Läufer längs des Saaleufers in den Richtungen Aura und Bad Kissingen.