Haus Erlebenskunst erhält Aufzug
Autor: Dieter Britz
Ramsthal, Dienstag, 02. April 2019
Ein Plattformlift soll auch die oberen Stockwerke allen Interessierten zugänglich machen. Der Auftrag wurde jetzt vergeben.
Von den Kosten für "terroir f" über die Anschaffung eines Plattformliftes für das Haus Erlebenskunst bis zum Kauf eines Waldsofas - die Tagesordnung des Gemeinderates war recht bunt. "Der terroir f - Punkt in Ramsthal widmet sich der Geschichte der Rebsorten. Hier findet sich auch noch ein sogenannter ‚Alter Satz‘, der aus bis zu zehn verschiedenen Rebsorten bestand, um für unterschiedliche klimatische Bedingungen gewappnet zu sein", heißt es auf der Internetseite der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. An dieser Aussichtsplattform in den Weinbergen hoch über der Gemeinde ragen mehrere rote Stelen und Blechtafeln, die fast wie Fahnen wirken, in den Himmel. Sie sollen einen der "magischen Orte des fränkischen Weines symbolisieren". Die Fläche am Aussichtspunkt wird gerne auch für Veranstaltungen genutzt.
Auch Trauungen möglich
Bürgermeister Alfred Gündling teilte mit, dass die Kosten für "terroir f" insgesamt 92 843 Euro betragen. 26 500 Euro gibt es an Fördergeldern, 10 500 Euro wurden gespendet. Der Anteil der Gemeinde beträgt 55 843 Euro (alle Beträge netto, da die Fördergelder nach den Nettobeträgen berichtet werden). Die Mitglieder des Gemeinderates nahmen die Zahlen ohne Kommentare oder Diskussion zur Kenntnis. Ramsthal ist eine von elf Weinbau-Gemeinden in Unterfranken, die an dieser Aktion beteiligt sind. Erst im Februar hatte der Gemeinderat entschieden, dass an diesem besonderen Platz standesamtliche Trauungen möglich sind (außerdem natürlich wie bisher im Trausaal des Rathauses).
Das Haus Erlebenskunst soll einen Plattformlift bekommen, damit auch die oberen Etagen in Zukunft für stark Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer zugänglich sind. In diesem Haus, der früheren Schule der Gemeinde, finden seit 2013 Ausstellungen, Seminare, Kurse und viele andere Veranstaltungen statt. Sechs Firmen gaben Angebote für diesen Plattformlift ab. Der Gemeinderat entschied sich für das Angebot einer Firma aus Bielefeld für 19 350 Euro.
Geplant ist auch, vier große und vier kleine Fenster des Hauses auszutauschen. Die Gemeinde hatte bereits 2016 vier Angebote eingeholt. Damals wurden zwischen 4700 und 5600 Euro dafür verlangt. Seinerzeit hatte die Gemeinde aber noch keinen Auftrag vergeben. Bürgermeister Gündling rechnet damit, dass die Preise seitdem um acht bis zehn Prozent angestiegen sind. Der Gemeinderat traf noch immer keine Entscheidung. Zuerst soll der Bauausschuss sich das Haus und die Fenster noch einmal anschauen.
Noch nicht entschieden wurde über den Kauf eines Waldsofas, einer Liege aus Holz, die etwa 1085 Euro kosten würde. Zuerst muss ein Platz dafür gefunden werden, wurde angeregt. Ein Bauantrag lag vor.
In der Hauptstraße soll ein landwirtschaftliches Anwesen teilweise abgebrochen und darauf ein neues Pultdach aufgebracht werden, das Vorhaben wurde genehmigt. Nur ein Mitglied des Gemeinderates stimmte gegen eine Änderung des Bebauungsplanes "Gewerbegebiet Siebenäcker" in der Nachbargemeinde Markt Euerdorf, alle anderen stimmten der positiven Stellungnahme zu.
Der Rewemarkt in Euerdorf will seine Verkaufsfläche durch einen Getränkemarkt erweitern, dadurch wird die Parkplatz-Fläche etwas reduziert. Deshalb muss der Bebauungsplan geändert werden.