Hammelburger Stadtrat entscheidet sich für Mastleuchten in der Bahnhofstraße
Autor: Ralf Ruppert
Hammelburg, Freitag, 07. August 2020
Entgegen dem ursprünglichen Plan werden in der Bahnhofstraße Mastleuchten aufgestellt. Die Bauverwaltung verwies zur Begründung vor allem auf Kabel im Boden.
Für die Bahnhofstraße hat die städtische Bauverwaltung dem Stadtrat eine Umplanung vorgeschlagen: "Wir können es so nicht realisieren", begründete Stadtbaumeister Detlef Mohr die Änderung. Es geht um die Beleuchtung: Aktuell hängen über der Baustelle Leuchten in der Straßenmitte, die an den Häusern befestigt sind. Geplant war ein Ersatz mit Stützmasten auf beiden Seiten und weiterhin Hängeleuchten. Aber: "Wegen zahlreicher eng an den Hauswänden verlegter Leitungen seien die geplanten Mast-Fundamente nicht möglich. Größere Koffer-Fundamente seien ebenfalls vermutlich nicht oder nur deutlich teurer umsetzbar. Deshalb setzt die Bauverwaltung auf Mastleuchten ähnlich denen am 2016 neu gestalteten Viehmarkt.
Modell nicht weitergeführt
Laut Mohr habe eine Firma 2016 für den Viehmarkt eigens ein "Modell Hammelburg" entwickelt: LED-Scheinwerfer strahlen von unten einen Reflektor an, der dann das Licht auf den Boden verteilt. "Weil keine Folgeaufträge kamen, wurde das Modell nicht weitergeführt", berichtete Mohr. Die Firma habe aber ein ähnliches Modell im Programm, für die Bahnhofstraße soll es nur rund 1,50 Meter höher ausgeführt werden.
Laut Mohr gibt es bereits ein Beleuchtungskonzept, das wechselnde Standorte auf beiden Seiten der Bahnhofstraße vorsieht. Berücksichtigt worden sei auch, dass es möglichst wenig Streulicht in Gebäude hinein gebe. Nach den Worten des Stadtbaumeisters sei auch geklärt, dass die Leuchten im Kostenrahmen bleiben und die Regierung von Unterfranken die Änderung der Straßenbeleuchtung trotzdem fördert. Die Lösung könne zum einen sogar billiger kommen und sei zum zweiten auch kurzfristig umsetzbar, warb Mohr für die veränderte Planung.
Sorge vor "unruhiger" Wirkung
"Das macht die Bahnhofstraße deutlich unruhiger", kommentierte 3. Bürgermeister Christian Fenn (Junge Liste) die Idee, die Mastleuchten abwechselnd an der West- und der Ost-Seite der Straße zu platzieren. Zudem plädierte der Hobby-Fotograf, dass auf die Licht-Verschmutzung geachtet werde: Die Lampen sollten so eingestellt sein, dass sie wirklich nur nach unten Licht abstrahlen. SPD-Stadträtin Rita Schaupp forderte, dass in Zukunft bei solchen Beschlüssen mehr Informationen, vor allem Fotos der geplanten Lampen, vorgelegt werden.
Trotzdem Weihnachtslichter
Auf Nachfrage der Grünen Stadträtin Monika Horcher stellte Mohr klar, dass es auch bei einem Verzicht auf Hängeleuchten weiterhin eine Weihnachtsbeleuchtung über der Bahnhofstraße geben wird. Eine größere Diskussion entfachte sich insgesamt zum Thema Straßenbeleuchtung: "Wir haben eine große Vielzahl von Lampen", sagte CSU-Stadtrat Patrick Bindrum. Anstelle von Sonder-Lösungen wünschte er sich eine günstige Standard-Leuchte, die nach und nach im gesamten Stadtgebiet eingesetzt werden könnte. Laut Stadtbaumeister Mohr sind bereits alle Straßenlampen in der Stadt auf LED umgerüstet. Dabei seien auch einige Modelle ausgewechselt worden. "Wir haben die Anzahl bereits deutlich reduziert."
Trotz der längeren Diskussion fiel am Ende die Entscheidung einstimmig für die Stehlampen in der Bahnhofstraße.
Bauhof