Hammelburger Polizeichef geht in Ruhestand
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Mittwoch, 28. August 2019
Nach mehr als 44 Jahren endet für Alfons Hausmann seine Karriere bei der Polizei. Die Leitung der Inspektion in Hammelburg übernimmt Martin Kuhn.
Die jüngste Brandstiftungsserie an Fahrzeugen wurme ihn, sagt Alfons Hausmann. Wer ihn kennt, weiß, dass das wohl noch untertrieben ist. "Das hätte nicht sein müssen", erklärt der Erste Polizeihauptkommissar. Freitagnacht leitete Hausmann noch den Einsatz, nun verabschiedet er sich als Leiter der Polizeiinspektion Hammelburg in den Ruhestand - nach zwei Verlängerungen und mehr als 44 Dienstjahren.
Der Polizeiberuf sei die richtige Wahl gewesen, sagt er im Rückblick. Er hat seine Dienstzeit sogar zweimal verlängert, aus "Freude und Spaß am Beruf". Denn Hausmann hätte schon mit 60 anstatt jetzt mit 62 in den Ruhestand gehen können.
In den Jahrzehnten hat Hausmann den Wandel der Polizeiarbeit erlebt. Die Ausbildung hatte militärischen Charakter. Hausmann erzählt: "Wir haben mit Maschinengewehren geschossen und Handgranaten geworfen." Und statt EDV gab es früher ein dickes Fahndungsbuch.
Ereignisse der Zeitgeschichte erlebte Hausmann direkt mit, wie das Geschehen rund um den RAF-Terror. Zur Sicherung "waren wir damals viel unterwegs auf Flughäfen", erklärt er. Außerdem erwähnt er Einsätze in Wackersdorf: "Wackersdorf war für mich prägend." Heute gibt es Internetkriminalität, neue Uniformen und Digitalfunk. Werden künftig Drohnen Streife fliegen, fragt Hausmann.
Mit dem Ruhestand warten auf Hausmann, der in Langendorf wohnt, nun aber neue Schwerpunkte, mehr Zeit für die Enkel, den Hundesport, die Natur, und Zeit für Renovierungen - "das erste Gerüst steht schon". Dafür wünschen ihm seine Vorredner, Polizeipräsident Gerhard Kallert, der stellvertretende Landrat Emil Müller (CSU) und der stellvertretende Hammelburger Bürgermeister Reimar Glückler (CBB) alles Gute.
Hausmann sei ein besonders verdienter Dienststellenleiter, sagt Kallert, ein bodenständiger Mensch, fest verwurzelt in der Region. Auch der unterfränkische Polizeipräsident kommt nicht umhin die Brandstiftungsserie anzusprechen. Er versichert, dass die Polizei mit Hochdruck arbeite.
Trotz der Ereignisse von Freitagnacht ist die Sicherheitslage im Landkreis Bad Kissingen und im Hammelburger Raum gut. Die Zahl der Straftaten ist vergleichsweise niedrig. Kallert zieht die Zahl der Wohnungseinbrüche als Beispiel heran: So sei im ersten Halbjahr 2019 aus dem Bereich der Hammelburger Inspektion überhaupt kein Wohnungseinbruch für die polizeiliche Kriminalitätsstatistik gemeldet worden.