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Hammelburger Kinder bauen Insektenhotel


Autor: Elisabeth Assmann

Hammelburg, Mittwoch, 24. Mai 2017

Grundschüler haben ein Insektenhotel gebaut und beim Familienwald aufgestellt.
Die Klasse 2d mit ihren Lehrerinnen Sigrid Danz und Katrin Ruhl der Grundschule am Mönchsturm in Hammelburg ist stolz auf ihr Insektenhaus.  Foto: Elisabeth Assmann


Auf Initiative von Kristin Fella, deren Tochter die Klasse 2d der Hammelburger Grundschule besucht, wurde im Unterricht ein Insektenhaus gebaut und nun am Familienwald südlich des Schwimmbades aufgestellt. Lehrerin Sigrid Danz unterstützte die Idee, dass im Schulunterricht etwas Sinnvolles für den Artenschutz geschaffen wird. Während des Werkelns kamen den Kindern Gedanken zum Thema Insekten, Blühpflanzen und Artenvielfalt. So stellte sich die Frage, ob es im Mittelalter auch schon Insektenhäuser gab.

Außerdem lernten die Kinder die Probleme kennen, die Honigbienen und Insekten heutzutage haben. Es fehlt den Tieren an Nahrung, weil die Wiesen, Gärten und Wegränder zu häufig und zu früh gemäht werden. Aufgeräumte Gräben und Landschaften bieten auch keinen Wohnraum, wenig Brutmöglichkeiten für Insekten und viele andere Tiere. Daher ist der Bau eines Insektenhauses sinnvoll.


Sponsor für Infotafel gesucht

In nur vier Stunden waren der Rahmen und die Füllung fertig. Jetzt galt es, einen geeigneten Standort zu finden, den Insekten, aber auch viele neugierige Menschen besuchen. Schnell kam man auf den Familienwald südlich des Schwimmbades. Zwei Mitarbeiter von der Stadt halfen den Kindern bei der Aufstellung des Insektenhauses. Eine Infotafel, die die Bewohner des Insektenhauses beschreibt und die die Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) erstellt hat, wird vom Bauhof angebracht. Hierfür wird noch ein Spender gesucht, der die Produktionskosten von 20 Euro übernimmt. Wer hierzu bereit ist beziehungsweise ebenfalls diese Tafel für andere Insektenhäuser erwerben möchte, kann sich bei bn-badkissingen@gmx.de oder unter Tel.: 09741/93 83 240 melden.


Samen verteilt

Das Insektenhaus wartet nun auf neue Bewohner. Die Wiese rund um die Bäume ist aber schon gemäht, sodass es nur wenig Blüten geben wird. Daher hatten die Kinder Samen mitgebracht, den sie in den Baumscheiben verteilten.

"Den einen Bürgern mähen wir zu oft, den anderen zu wenig.", schildert Bauhofleiter Arnold Zier die Zwickmühle, in der er und seine Mitarbeiter stecken. Um für Verständnis für naturnahe, artenreiche Wiesen, Blühflächen in der Stadt und an Wegrändern zu werben, sollen auf Initiative von Stadträtin und BN-Mitarbeiterin Elisabeth Assmann Hinweisschilder an geeigneten Flächen aufgestellt werden. "In anderen Städten wie zum Beispiel in Karlstadt und Volkach gibt es solche Hinweise schon. Das spart Arbeitsaufwand und ist auch schön fürs Auge", so Assmann. "Es ist toll, das Insektenhäuser gebaut werden, aber die Nahrung für die Insekten ist genauso wichtig."