Hammelburg: Mehr Sicherheit für alle
Autor: Winfried Ehling
Obererthal, Montag, 18. März 2019
Die Gebietsverkehrswacht feierte ihr 50-jähriges Bestehen bei einem Kommersabend. Zahlreiche langjährige Mitglieder wurden dabei geehrt.
Im März 1969 fanden sich 13 Personen im Nebenzimmer des Gasthauses "Hirschen" ein, die sich um die Verkehrssicherheit in der Stadt und im Alt-Landkreis sorgten. Sie gründeten die Kreisverkehrswacht Hammelburg, die heute den Namen Gebietsverkehrswacht (GVW) trägt und die - fast auf den Tag genau - ihren 50. Geburtstag mit einem Festkommers im Gasthof "Zum Stern" feierte.
Schirmherr, der frühere Regierungspräsident Unterfrankens und Vize-Präsident der Landesverkehrswacht Bayern, Paul Beinhofer, entnahm den Annalen die erschreckende Zahl von jährlich bundesweit bis zu 20 000 Verkehrstoten und einer halben Million Verletzten in jenen Jahren der Gründungszeit. Es gelang solche Zahlen drastisch zu senken, doch die Erfolge sind "keine Selbstläufer". Denn mit dem wachsenden Straßenverkehr expandierte auch die selbstgestellte Aufgabe der Verkehrswacht, den Schwachen zu helfen und die Sicherheit durch Information, Ausbildung und Training zu steigern - schon im Kindergarten und in der Schule.
Am Beispiel des Fahranfänger-Trainings und Senioren-Unterweisung erläuterte Beinhofer das kompakt-kontinuierliche Engagement der Verkehrswachten und dankte allen ehrenamtlichen Helfern für ihr Wirken und die Unterstützung mit der Bitte "am Ball zu bleiben". Seine Rede schloss er mit der Verleihung zwei goldener Ehrenzeichen, die dem Vorsitzenden der GVW Hammelburg, Karlheinz Franz und dem Polizeibeamten Hubert Koch zugesprochen wurden. Franz, seit 32 Jahren Mitglied der Gemeinschaft, ist seit fünf Jahren Vorsitzender und leitet alle Sicherheitsprogramme der Gebietsgruppe. In seiner Ära als GVW-Leiter erhöhte sich die Mitgliederzahl um mehr als ein Drittel. Hubert Koch, der vor 15 Jahren den Verkehrswächtern beitrat, engagiert sich in vielen Bereichen. Der Gebiets-Geschäftsführer besitzt vor allem als erfahrener Verkehrserzieher der Polizeiinspektion Hammelburg einen Namen.
Schülerlotsen ausgebildet
Einer der ersten Aufgaben der ehrenamtlichen Verkehrswachten war die Ausbildung von Schülerlotsen, die ihre Mitschüler sicher über die Straße brachten. Ausgerüstet mit Kelle und Schultergurt, versahen die Lotsen ihren freiwilligen Dienst immer ein bisschen eher und erhielten als Belohnung - eine Kinokarte, wie die langjährigen Vorstandsmitglieder Johannes Deinlein, Winfried Benner und Heinz Lachnit - im Interview mit Vorsitzenden Franz berichteten.
"Auf dem Sicherheitssektor ist im Straßenverkehr sehr viel geschehen", stellte Landrat Thomas Bold fest. Er wies neben dem "normalen" Straßenverkehr speziell auf die vielen Wildunfälle hin und appellierte hier besonders wachsam zu sein. Die lobenswerte und vernetzte Zusammenarbeit im Punkt Verkehrssicherheit honoriert er mit einer Geldspende an die GVW.
Bürgermeister Armin Warmuth dankte für die freiwillige Positionierung zum Wohle der Gesundheit und des Lebens der Verkehrsteilnehmer. Auch er sah in der Vernetzung mit der Polizei, dem AMSC Hammelburg, der Bundeswehr, die Übungsgelände für Kurse zur Verfügung stellt und den Kontaktpersonen in Schulen, Kindergärten und Ämtern einen Pool mit hoher Effizienz und übereichte ein Geldpräsent. Diesem Beispiel eiferten auch die Bürgermeisterkollegen aus Elfershausen, Karlheinz Kickuth und Oberthulba, Gotthard Schlereth nach.
"Gäbe es die Gebietsverkehrswacht nicht, müsste man sie ganz schnell erfinden". Die geflüsterte Bemerkung eines Mitglieds im Rahmen der Feier besitzt ihre Berechtigung.