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Gute Wünsche und Spenden für Rene


Autor: Winfried Ehling

Fuchsstadt, Sonntag, 18. November 2018

Der kleine Rene und seine Familie hoffen, dass er in Spanien ein Spenderherz bekommt. Zum Abschied gab es einen Aktionstag in Fuchsstadt für den Jungen.
Die Freiwilligen der "Herz-Kind"-Gruppe organisierten die Spendenaktion und den Aktionstag für Rene (Mitte). Foto: Winfried Ehling


Für René hieß es Abschied nehmen. In einem kleinen Konvoi geht es nun auf den Weg nach Barcelona, wo der herzkranke Sechsjährige eine Chance hat, ein Spenderherz zu bekommen. Denn in Deutschland gibt es zu wenige. Mutter Silvia, Vater Rainer und die Großeltern begleiten René auf dem langen Weg nach Spanien.

Nicht nur ganz Fuchsstadt nimmt teil am Schicksal des blonden Jungen, der rund um die Uhr mit einer Sauerstoffflasche leben muss. Hilfe kam auch von vielen Menschen aus der Nahregion und der Fernsehsender RTL berichtete im Zusammenhang mit Organspenden von dem kleinen Fuchsstädter. Die Bürger von Fuchsstadt - speziell die Freiwilligen der Gruppe "Herz-Kind" - wollten René jedoch nicht nur gute Wünsche mitgeben, sondern Mut machen mit einem eigens für ihn ausgerichteten Aktionstag.

Der Idee schlossen sich zahlreiche Bürger an, um mit finanzieller Hilfe und Sachspenden die Überlebenschance für René zu unterstützen. Schon im Vorfeld des Aktionstags erreichten die Familie Kippes/Wolf Spenden, zu denen jetzt die dreistelligen Beträge des FC Fuchsstadt, der Obereschenbacher Tippgemeinschaft, der "Fuschter Euls" und des Kollegiums der Katharinen-Schule hinzukamen.

Initiiert von Stefanie Hofmann, fanden sich zehn Gleichgesinnte die beschlossen, die Organisation und die flankierende Arbeit für diese "Good-Will-Aktion" zu übernehmen. "Zunächst bat ich meinen Freundeskreis um Mithilfe, die wiederum ihre Freunde und Bekannten informierten", berichtet sie.

So entstand schnell ein Netzwerk, das immer dichter wurde. Geschäfts- und Privatleute, Unternehmen und Vereine ließen sich einbinden. "Der Westheimer Frauentreff, die Christ-Königsgemeinde, die Lions-Clubs, Musikkapellen und sogar drei Untererthaler, die am selben Tag ihren Geburtstag feierten, beschlossen ihre Geschenke dem guten Zweck zu widmen und schickten 1000 Euro", ließ Julia Manninger wissen.

Vor dem Geldsammeln war allerdings auch noch Arbeit zu leisten, zum Beispiel um den Sachverhalt mit der Gemeinde und beim Finanzamt zu klären.

"Mit der Krankenversicherung musste ich mich selbst auseinandersetzen doch ich kam nicht voran. Erst als ich mich an Staatsministerin Dorothee Bär wandte, gelang es, das Vorhaben durchzuboxen", sagt Silvia Wolf dankbar. Der Mutter steht jedoch eine harte Zeit bevor, nämlich ein geschätztes Jahr mit ihrem kranken Sohn in einem fremden Land. Sie braucht eine Wohnung in Barcelona, um bei ihrem Kind zu sein. Zwölf Monate in einer Umgebung, deren Sprache sie nicht spricht und deren Gepflogenheiten sie nicht kennt. "Deutsch spricht kaum jemand in Katalanien und Englisch schon gar nicht", weiß Silvia Wolf, die schon einmal eine Woche dort verbrachte.

"Mit dem Einkauf und dem Alltags-Spanisch habe ich keine Probleme, denn ich habe etwas Spanisch gelernt. Für ein Fachgespräch, etwa mit den Doktoren, brauche ich allerdings einen Übersetzer", sagt sie. Abgesehen von der Finanzierung des Aufenthalts wartet auf die junge Fuchsstädterin vermutlich ein Paket von Schwierigkeiten, das nur mit Mut und Selbstvertrauen zu bewältigen sein dürfte.

Das scheut die Mutter jedoch nicht, die sich der Herausforderung mit erstaunlicher Gelassenheit stellt. "Es ist für mein Kind", betont sie, räumt aber ein "ich selbst wäre nie auf die Idee gekommen nach Spanien zu gehen". Die achtjährige Tochter Pia bleibt während dieser Zeit beim Vater und bei den Großeltern und hofft natürlich, dass ihr Bruder wieder gesund wird.

Der Aktionstag lockte zahlreiche Ortsbürger und Freunde der Familie zum Feuerwehrhaus, wohin die Floriansjünger geladen hatten - ihre Gabe für René, der von der Drehleiter seinen Heimatort einmal von oben sehen durfte. Der Kreisjugendring stellte das Spiele-Mobil zur Verfügung, die freiwillige Helfergruppe verkaufte Kaffee und Kuchen, Bratwürste und Getränke, gesponsert von Bäckern und Metzgern. Der Erlös fließt in die "Spanien-Kasse" ein. Und auch das Wetter spielte an dem sonnigen Spätherbsttag mit.

Alle drücken René jetzt die Daumen. Dafür und für die vielen Spenden dankte Silvia Wolf im Feuerwehrhaus den zahlreichen Gekommenen wobei sie ein paar Tränen nicht ganz unterdrücken konnte.

Wer noch helfen möchte, kann seine Spende an den "Herz-Kind" e. V., mit dem Zusatz "Verwendungszweck René Wolf" auf das Konto DE 47 2505 0180 0011 0101 13 der Sparkasse Hannover überweisen.