Grüngitter-Projekt an der Michaelskapelle
Autor: Gerd Schaar
Frankenbrunn, Freitag, 25. Januar 2019
Angestoßen hat das Projekt der ansässige Obst- und Gartenbauverein.
Das Allianzprojekt Grüngitter hat jetzt auch Frankenbrunn erreicht. In direkter Nachbarschaft zur Michaels-Kapelle ist eine Grünfläche von etwa fünf mal 20 Meter (ein Aar) reserviert. Angestoßen hat das Projekt der ansässige Obst- und Gartenbauverein (OGV). Jetzt gab es einen Ortstermin mit Vertretern dieses Vereins, der Unteren Naturschutzbehörde und der Allianz Fränkisches Saaletal.
"Kann man denn nicht irgendwas einfach wild vor sich hin blühen lassen?", fragte Otto Granich vom Vorstand des OGV, der an der Kapelle hin und wieder Führungen macht. Dieser Gedanke eines Besuchers sei die Initial-Zündung für eine Grünfläche gewesen. Rechtzeitig zur 300-Jahrfeier hatte eine Seniorengruppe und weitere Frankenbrunner das zugewachsene Areal rund um die sanierte Kapelle besenrein gemacht.
Auflockerung
War es vielleicht zu sehr steril geworden? Eine Auflockerung durch den beabsichtigten Grüngürtel könne jedenfalls nicht schaden, meinte auch OGV-Vorsitzender Helmut Hämel. Die Marktgemeinde Oberthulba gab hierzu grünes Licht.
Holger Becker, Manager von der Allianz Fränkisches Saaletal, erinnerte daran, dass diese Sanierung im vergangenen Herbst mit dem Siegerplatz des Wettbewerbs "Schöneres Saaletal" ausgezeichnet wurde. Diesen Wettbewerb werde es hoffentlich auch weiterhin trotz Weggangs des Tourismusvereins geben. "Der tiefere Sinn des Grüngitters ist nicht nur die Auflockerung der Optik, sondern auch der Umweltgedanke und die Aufwertung der Kulturlandschaft", sagte Becker. "Ich betrachtete das Projekt am Anfang etwas kritisch, weil bestehendes Wiesengrün erst einmal umgepflügt werden sollte", sagte Roland Lenhart von der Umweltschutzbehörde. Aber die zu erwartende Artenvielfalt statt des "Nur-Grüns" hätte schließlich seine Bedenken zerstreut. Auf diesen 100 Quadratmetern soll Blühgut gesät werden. "Nicht diese bunten Blumen, sondern möglichst natürliche Planzen, die auf diesem Sandboden vorkommen", betonte Lenhart. Er hoffe, dass die Insekten dieses Angebot nutzen. Allerdings sei es nicht ein Wildacker. Freilich müsse darauf geachtet werden, dass gezielt wenig und recht spät gemäht werde. "Am besten schonend mit der Sense", so Lenhart. Im ersten Jahr überwiege der Mohn, und danach würden sich die restlichen Pflanzensorten nach dem Aussamen auf dem Grüngitter behaupten, berichtete Lenhart von Erfahrungen eines ähnlichen Projektes aus Albertshausen. "Es hat dort gut funktioniert".
Hinweisschild wird aufgestellt
Erkennen können die Besucher der Kapelle diese Grüngitterfläche durch ein Hinweisschild, das dort noch aufgestellt werden soll. Allianzmanager Becker betonte, dass nicht nur die Allianz Fränkisches Saaletal sondern auch die benachbarte Allianz Kissinger Bogen am Grüngitter-Projekt aktiv tätig sei. "Gut ist es, dass die Fäden im Landratsamt zusammenlaufen", sagte er. Denn so sei gewährleistet, dass die fachliche Kompetenz gewährleistet sei.