Große Maschinen beeindruckten
Autor: Gerd Schaar
Oberthulba, Montag, 22. Sept. 2014
Der Oberthulbaer Wald- und Holztag lockte einmal mehr zahlreiche Interessierte an. In diesem Jahr stand das Thema Bodenschonung bei der Holzernte im Vordergrund.
Holz dient nicht nur als Baumaterial und Brennstoff. Man kann auch Boote aus dem nachwachsenden Rohstoff bauen oder Hundepfeifen damit herstellen. Die hiesige Region ist zu einem großen Teil von der Wald- und Holzwirtschaft geprägt. Dies wurde am Sonntag deutlich beim Wald- und Holztag, den es alle zwei Jahre gibt und der heuer zum vierten Mal in Oberthulba stattfand.
Bürgermeister Gotthard Schlereth, Landrat Thomas Bold und Forstdirektor Klaus Klingert (AELF Bad Neustadt) gaben den Startschuss zur Eröffnung in der Mehrzweckhalle. Der Musikverein Oberthulba und die Waldfensterer Bergmusikanten setzten den musikalischen Rahmen. Fachvorträge und Präsentationen der Ämter beleuchteten in Schule und Turnhalle das Thema Holz aus verschiedenen Blickwinkeln.
Nachhaltigkeit betont
"Auch nach der Forstreform haben wir noch gute Kontakte", blickte Bürgermeister Schlereth, der auch
Vorsitzender der Forstbetriebs-Gemeinschaft (FBG) Rhön-Saale ist, in Richtung Forstdirektor Wilhelm Schmalen vom Staatsforst. Schmalen bestätigte: "Das Zusammenwirken von Staatsforst und FBG ist für beide Seiten von großer Bedeutung." Als weiterhin recht gut schätzte der Forstdirektor die Holzmarktsituation ein.
Gotthard Schlereth unterstrich die Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Holzwirtschaft. "Heuer steht beim Wald- und Holztag das Thema Bodenschonung im Vordergrund", erklärte der Bürgermeister. Daneben behandelte die Veranstaltung eine ganze Fülle von Themen. Das Angebot reichte am Sonntag vom gemütlichen Zusammensein in der Mehrzweckhalle bis hin zu den eindrucksvollen Vorführungen auf dem benachbarten Gelände.
So konnten die Besucher zum Beispiel erleben, wie aus Baumstämmen exakt gesägte Holzbretter entstehen.
Druck auf Boden verringern
Die Schonung des Bodens spielt bei der Holzernte eigentlich schon seit 400 Jahren eine wichtige Rolle. "In den vergangenen Jahren hat das Thema an Bedeutung gewonnen", sagte Herbert Borchert von der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft mit Sitz in Freising. Borchert wies in seinem Festvortrag auf die technischen Möglichkeiten hin, den schädigenden Flächendruck auf den Holzrückewegen im Wald zu verringern.
Moderne Technik mit breiten Rädern und Radbändern an den Erntefahrzeugen sei schonender für den Waldboden als die historischen Schlepper, die mit relativ schmalen Rädern einen hohen Flächendruck erzeugen.
Außerdem sollte nur auf begrenzten Flächen bei der Holzernte gefahren werden.
Borchert machte auch deutlich, welch gesetzlichen Schutz die Waldböden genießen - wird das Bayerische Waldgesetz heuer doch 40 Jahre alt. Weitere Fachvorträge anderer Referenten beschäftigten sich mit waldrechtlichen Grundlagen, Planungen in der Forstwirtschaft sowie Möglichkeiten der Holzverwertung und -vermarktung. Über ihre praktische Tätigkeit berichtete die Forstbetriebs-Gemeinschaft (FBG) Rhön-Saale.
Zahlreiche Aussteller
Vermisst hat manch ein Besucher die beliebten Vorführungen der Waldarbeiter, die ihre Kettensägen meisterlich schwangen.
Entschädigt wurden sie durch den eindrucksvollen Maschinenpark rund um die Holzverarbeitung, der sich auf der Parkplatzfläche an der Mehrzweckhalle präsentierte.
Ihre Präsenz zeigten aber auch weitere Aussteller: so zum Beispiel die Jäger aus Bad Kis singen, der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz, die Kaminkehrer-Innung, der Hundepfeifen-Schnitzer Thomas Schuhmann, ein Honigstand mit dem Heilmittel Propolis sowie die Mädchen und Jungen vom Kinderhaus Oberthulba und vom Kindergarten Hassenbach. Die Kids schöpften Papier aus einer Brühe, in der klein gemahlene Baumpilze schwammen.