Granit für die Plootzbäcker in Obererthal
Autor: Winfried Ehling
Obererthal, Sonntag, 02. Juni 2019
Ein Gedenkstein erinnert an den Beginn eines seit Jahrzehnten beliebten Festes in Obererthal.
Aus drei mach eins: Drei Vereine aus dem Stadtteil haben verschiedene Anlässe zu einem Fest zusammengefasst. Dies verteilt die Arbeit auf mehrere Schultern, und so entsteht ein ganzes Dorffest.
Das Pfarrfest griff die Plootzback-Gruppe, die im vergangenen Jahr ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert hatte, auf, um ihrem Initiator Hermann Brust und den verstorbenen Gründungsmitgliedern einen Gedenkstein zu widmen. Die Obererthaler Dorfmusik zog mit ihrem 40. Gründungsjubiläum als Ausrichter mit.
Nach der Messe und der Kirchenparade zum Festplatz segnete Diakon Manfred Müller den Gedenkstein, der am Eingang des Platzes seinen Standort hat. Den Granit mit einer glatten und einer rauen Seite - wie das Leben - bearbeitete der Westheimer Steinmetz Hoos. "Die Stelle wurde bewusst ausgewählt, weil wir seit mehreren Jahren hier das Plootzfest feiern", erklärte die Sprecherin der Plootzbäcker, Annette Gerlach.
Die Obererthaler Plootzbäcker sind weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt für ihren Matte- und Zwiebelplootz. Die Spezialität dürfte in den vier Jahrzehnten ungezählte Fans gewonnen haben. Mit ihrer Arbeit finanzierten die fleißigen Bäcker gemeinnützige und dörfliche Projekte wie zum Beispiel die Figurengruppe im Dorf.
Nach der Segnung gab es Mittagessen. Die Besucher konnten dabei der Jugendkapelle, einem Projekt aus jungen Musikern der Kapellen aus Ober- und Untererthal sowie Diebach unter Leitung von Helmut Schäfer, lauschen.
Am frühen Nachmittag kamen dann die Obererthaler Musiker zum Zuge: Vorsitzender Michael Weigand gab nach zwei Musikstücken einen Einblick in die Geschichte der Dorfmusik, die schon viel länger als vier Jahrzehnte existiert - aber seit 1979 ist die Dorfmusik ein eingetragener Verein.
Bereits 1864 hatte eine Kapelle zur Grundsteinlegung der umgebauten Dorfkirche gespielt.