Gottes Segen für Vierbeiner
Autor: Gerd Schaar
Pfaffenhausen, Montag, 11. November 2013
Pferde, ein Esel, mehrere Hunde und Ziegen bekommen nach dem Gottesdienst ihren Segen. Von dem Brauch profitiert auch ein Gartenfreund.
Etwa eine halbe Stunde schon harren die beiden süddeutschen Kaltbluthengste Dony mit Maria Budewitz und Schlawiner mit Elisabeth Budewitz brav im nasskalten Wetter aus. Doch nun kommt doch ein wenig Ungeduld auf. Wann kommt der Segen der Geistlichen? Eine temperamentvolle Warmblutdame der Rasse Rocky-Mountains-Horse aus dem Untererthaler Stall von Edgar Beck tänzelt vorbei und lässt die Hengste unruhig werden.
Nach dem Gottesdienst widmen Diakon Kim Sell und Kaplan Murphy sich voll und ganz den Vierbeinern vor der Dorfkirche: "Herr, Du hast den Menschen Deine Schöpfung anvertraut. Wir loben Dich". Mit "Wir preisen Dich", antworteten die Gläubigen.
"Die jährliche Pferdesegnung ist ein schöner Brauch. Der Segen gibt mir die Beruhigung, dass kein Unglück passiert", ist sich Reiterin Sabine Weisenberger sicher. Auch Lisa Färber freut sich zusammen mit der Stute Naila auf den Segen.
Den bekommen auch die beiden einjährigen Ziegen Emma und Anna vom Premicher Ziegenhof.
Die Kinder Noel und Tobias Macht aus Pfaffenhausen bändigen die Tiere. Rottweiler Barry mit Reinhard Budewitz aus Hammelburg und Hubert Budewitz mit einem Zwergschnauzer und dem geduldigen Esel Willi sind ebenfalls unter den Wartenden anzutreffen.
Womit niemand gerechnet hat: Nach dem Segen erklimmt Kaplan Murphy ein Pferd und reitet mutig durch die Reihen der Gesegneten. Anerkennender Applaus ist ihm damit sicher. Viele Zuschauer beobachten das Spektakel vom erhöhten Kirchenvorplatz aus.
Seit 25 Jahren glücklich über den Segen für seinen Traktor Fendt "Dieselross" (Baujahr 1957) ist Roland Pöller aus Pfaffenhausen. Aus dem Stadtteil stammt auch Helmut Oschmann mit seinem Deutz-Schlepper (Baujahr 1967. "Der Segen ist uns wichtig.
Er gehört zur Tradition", sagt er.
Alfred Mathis hat wieder Schubkarre, Schippe und Besen zur Hand genommen, um die Straße vom Pferdemist zu reinigen. "Ich verwende diesen kostbaren Dünger für meinen Garten", erklärt er. Dass der Platz vor der Kirche sauber sein muss, sei dringend notwendig. Denn in den frühen Abendstunden ist die Dorfmitte Veranstaltungsort für den Martinszug der die Kinder.