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Glamour und freche Sprüche


Autor: Winfried Ehling

Elfershausen, Montag, 09. Februar 2015

Die Gardetänze waren die Glanzlichter bei der Prunksitzung von Blau Weiß Elfershausen. Aber auch die humorvollen Beiträge wussten das Publikum zu begeistern. In der Bütt stand auch der erst 13-jährige Niklas Veth.
"Swinging Charleston Cabaret", der Auftritt der blauweißen Showtanzgruppe, gehörte zu den Glanzpunkten der Blau-Weiß-Prunksitzung in Elfershausen.  Foto: Winfried Ehling


Gute Stimmung und hervorragende tänzerische Beiträge prägten die gut besuchte, zweite Blau Weiß-Prunksitzung, die Gastvereine aus Schwebheim, Hundsbach und Ebenhausen unterstützten. Was Show und Glamour angeht, kam das Publikum voll auf seine Kosten, das Lokalkolorit retteten allerdings die "Straßentonnen".

Die Gruppe mit sieben Personen in den farbigen Wertstofftonnen nahm sich die Ungereimtheiten im Markt vor, die tunlichst "unter der Decke" bleiben sollen. Zum Beispiel den Vereinsausflug nach Thüringen, bei dem der Busfahrer die Orientierung verlor und einen Einheimischen um Hilfe bat. Der stieg zu und ließ den Bus in ein Wohngebiet fahren, wo er - für die Heimfahrt dankend - ausstieg.

Ehrenamtliches Kuchenbacken bringt bei Bewirtschaftungen etwas Geld in die Vereinskasse. Wenn jedoch die Bäckerin statt Zucker Salz für die Leckerei verwendet, wundert sich niemand, dass nur ein Stück verkauft wurde. Die Bekanntheit des "Holzstrich" in Fuchsstadt reicht auch in den Markt, aus dem sich ein Elfershausener beteiligte. Plötzlich nicht mehr auffindbar, suchten Mit-Wanderer im Wald erfolglos nach ihm. Seine Gattin fand ihn schließlich vor dem eigenen Haus, wo er Schnee räumte. Nach dem Motto "Ich täts ja wüss, aber mich frocht ja kenner", gaben die Akteure gnädigerweise keine Namen preis.

Seit fünf Jahren auf der Bühne

Jüngster Bütt-Stratege bei Blau Weiß ist Niklas Veth. Der 13-jährige Sohn begeisterter "Fosenöchter" steht seit fünf Jahren auf der Bühne, auf die ihn Vater Andreas mitnahm. "Ich musste das Kasperle spielen, später war ich Bauchredner vom Papa oder wir machten auf Lehrer und Schüler", erinnert sich der Junior.

"Die Bütt macht mir Spaß, und ich finde es besser, wenn ich alleine im Rampenlicht stehe", sagt Niklas, der künftig auch seine Texte selbst schreiben will. "Papa kann sie ja nochmal nachgucken", meint der hoffnungsvolle Nachwuchs, der auf der Bühne bedauerte, "dass ich noch für alles viel zu jung bin". "Wenn ich ner scho 18 wär, dann hätte ich ne Freundin und dürfte zerrissene Jeans tragen", hadert er. Papa hängte er jedenfalls ab. Dessen Vortrag "Ich muss e mol" war von etwas derber Natur und bisweilen zu langatmig.

Ein Highlight in der Bütt präsentierten dagegen die Schwebheimer "Jammersänger" als Stewardessen, die singend die Vorzüge der Männer in verschiedenen Kontinenten priesen, bis sie gewahr wurden, dass der schnuckeligste Typ eigentlich ihr Flugkapitän ist - doch der ist homosexuell. Auch die "Astrologin" (Katja Hörning), aus dem Schweinfurter Land eröffnete dem Publikum völlig neue Einblicke - vor allem in die maskuline Seite der Sternzeichen.

Karneval der Tiere

Blau Weiß glänzte vor allem durch seine Garden, an deren Nachwuchs es wohl nicht fehlt. Die Blau-Weiß-Kids inszenierten einen hübschen "Karneval-der-Tiere"-Reigen, die "Dancing Kids" einen Marschtanz, und die Prinzengarde servierte eine schmissige Vorstellung bester Faschingsqualität. Abgerundet wurde dies durch das Tanzpaar aus Ebenhausen mit einer reifen Duo-Leistung, durch die Tanzmariechen aus Hundsbach und deren Prinzengarde.

Mit mehr als 20 Tänzerinnen und Tänzern setzte die blauweiße Jugend-Showtanzgruppe ein Ausrufezeichen mit "L'amour toujours", eine Ode an französische Lebensart. Zwei echte Glanzpunkte bildeten den Schluss des Abends. Das Männerballett als "Hooters" - Bedienungen auf Rollschuhen - zeigte Akrobatik pur. Nicht ganz ungefährlich gelang den weiblich gekleideten Herren eine überzeugende und mit viel Applaus belohnte Leistung.

Lebensgefühl der 30er Jahre

Die Showtanzgruppe der Heimischen legte das "Swinging Charleston Cabaret" auf, ein quirliges Spektakel mit Glitzer und Glamour, das das Lebensgefühl der 30er Jahre authentisch spiegelte. Der aufwendige Showtanz bildete damit einmal mehr das "Flaggschiff" des Elfershausener Fasching.

Der von Sitzungspräsident Enrico Jopp moderierten Sitzung überbrachten auch Bürgermeister Karlheinz Kickuth und sein Vize, Jürgen Englert, ihre Grüße. Zahlreiche Helfer hatten im Hintergrund ihren Einsatz gezeigt und zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen, auch wenn sie nicht im Rampenlicht standen.