Gemeinderat Ramsthal: Die Folgen niedriger Holzpreise
Autor: Andreas Lomb
Ramsthal, Montag, 04. März 2019
Ein leichtes Minus gab es für die Gemeinde Ramsthal in der Waldbewirtschaftung, wie der Forstwirtschaftsplan zeigte.
Gut gefüllt war die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung in Ramsthal, wobei der Forstwirtschaftsplan 2019, die Rechnungsprüfung für das Jahr und die Beratung und Beschlussfassung für den Haushaltsplan 2019 die Schwerpunkte bildeten.
Den Forstwirtschaftsplan stellten als Vertreter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bernhard Zürner und der Verantwortliche für das Ramsthaler Revier Wolfgang Kuhlmann mit seinem Mitarbeiter Alexander Heinz vor. Durch Sturmschäden in anderen Regionen seien die Holzpreise stark gefallen und es sei kaum möglich, Lohnunternehmen mit Holzerntemaschinen zu bekommen. Aus diesem Grund konnte der Hiebsatz 2018 nicht erreicht werden. Dadurch gab es ein leichtes Minus für die Gemeinde in der Waldbewirtschaftung. Auch für das laufende Jahr erwarten die Verantwortlichen noch keine Entspannung. Die Hiebmenge wird dem Holzpreis angepasst werden und das Ergebnis dürfte ähnlich dem aus dem vergangenen Jahr ausfallen.
Zürner informierte über ein Vegetationsgutachten, das alle drei Jahre erstellt wird. Für den Bereich der Hegegemeinschaft Sulzthal, zu der auch der Ramsthaler Wald zählt, wurde eine Steigerung der Verbissschäden von 6,6 auf 26,6 Prozent festgestellt, was erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung der jungen Bäume hat. Die Ramsthaler Waldflächen seien aber deutlich weniger betroffen. Die Forstbehörden empfehlen den Jägern die Abschussquote beim Rehwild zu erhöhen.
Der Gemeinderat stimme dem vorgelegten Forstwirtschaftsplan und dem damit verbundenen Jahresbetriebsplan in allen Punkten zu.
Der Rechnungsprüfungsausschuss des Gemeinderates hatte sich mit der Jahresrechnung 2017 beschäftigt und informierte über seine stichpunktartigen Prüfungen der Unterlagen. Markante Abweichungen wurden bei der Anschaffung eines gemeindlichen Fahrzeuges festgestellt. Dies war im Haushaltsplan nicht vorgesehen. Vom Gemeinderat war die Anschaffung aber beschlossen worden. Für die gemeindlichen Flächen des Windparks wurden rund 25.000 Euro vom Betreiber gezahlt. In diesem Betrag ist ein Anteil für die Unterstützung gemeinnütziger Zwecke eingeschlossen. Für die Sporthalle hat die Gemeinde rund 22.000 Euro ausgegeben. Die Restabrechnung für die Erstellung des "Terroir f - Punktes" belastete die Gemeinde mit rund 25.000 Euro. Die Zuschüsse sind inzwischen eingegangen. Positiv war die Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen. Hier konnte wegen einer Nachberechnung eine einmalige Mehreinnahme von 76.000 Euro gegenüber dem Plan verzeichnet werden. Der Gemeinderat stimmte auf Antrag des Ausschusses dem Bericht zu. Außerplanmäßige Ausgaben wurden nachträglich genehmigt und der Bürgermeister wurde entlastet.
Der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Euerdorf stellte den mit Bürgermeister Alfred Gündling erarbeiteten Entwurf des Haushaltsplanes 2019 vor. Im vorgelegten Plan sind die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt in Höhe von 2.192.180 Euro (Vorjahr 2.060.730 Euro) und im Vermögenshaushalt in Höhe von 2.706.780 Euro (VJ 3.340.530 Euro) ausgeglichen. Die Steuerkraft der Gemeinde ist nicht besonders hoch, so liegen die wesentlichen Einnahmen in der Einkommenssteuerbeteiligung über 591.600 Euro (VJ 555.560 Euro) und der Schlüsselzuweisung von 460.720 Euro (VJ 466.820 Euro). An der Verbandsschule ist die Gemeinde mit einer Umlage von 58.308,84 Euro beteiligt (1.714,97 Euro je Schüler). Die Kreisumlage steigt trotz niedrigerem Hebesatz von 419.670,00 Euro im Vorjahr auf 428.824,00 Euro im laufenden Jahr. Auch die Umlage an der Verwaltungsgemeinschaft steigt deutlich von 201.204,00 Euro auf 231.646,00 Euro. Für die Finanzierung des Umbaus der Einhard-Grundschule hat die Gemeinde noch 282.902,24 Euro in den nächsten Jahren aufzubringen. Die jährliche Belastung liegt hier bei 63.000 Euro bis zum Jahr 2022.
Im Haushaltsplan ist keine Kreditaufnahme für das laufende Jahr geplant, und die Gemeinde ist weiterhin schuldenfrei. Die Verschuldung vergleichbarer Gemeinden liegt im Landesdurchschnitt bei 616,00 Euro je Einwohner.