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Geld für Diebach


Autor: Arkadius Guzy

Diebach, Freitag, 26. Mai 2017

Die Diebacher warten darauf, dass der Altort saniert wird. Jetzt steht schon einmal fest, welches Budget ihnen zur Verfügung steht.
Die Sanierung der Ortsdurchfahrt ist das wichtigste Ziel der Dorferneuerung. Foto: Arkadius Guzy


Seit ungefähr zwei Jahren machen sich engagierte Bürger Gedanken, wie ihr Stadtteil attraktiver gestaltet werden kann. Ihre Ideen finden nun Eingang in die Dorferneuerung. Die Diebacher müssen allerdings Geduld beweisen und sich auf ein langwieriges Verfahren einstellen. Das hat jetzt zumindest ein wichtiges Etappenziel genommen.

Das Amt für ländliche Entwicklung (ALE) hat in Absprache mit der Stadt Hammelburg die Fördersumme festgelegt, die sie für die Dorferneuerung in Diebach maximal ausschütten wird. Die Obergrenze liegt bei 1,5 Millionen Euro, wie Otto Waldmann vom ALE bei einer Informationsveranstaltung erklärte. Zu dem Fördergeld kommen die entsprechenden Eigenanteile der Stadt dazu, sodass laut Waldmann von insgesamt 2,8 Millionen Euro Investitionen ausgegangen werden kann.

Als "einmalige, fast letzte Chance" bezeichnete Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) die Dorferneuerung. Er appellierte an die Bürger diese mitzutragen. Warmuth spielte dabei vor allem auf die Sanierung der Diebacher Straße an.

Der Ausbau der Straße ist das zentrale Vorhaben für den Stadtteil, auch wenn das Amt noch weitere Schlüsselprojekte ausgewählt hat, die es fördern will. Die Neugestaltung des Wehrplatzes oder des Platzes am Gasthaus Karl machen nur zusammen mit der Sanierung der Diebacher Straße Sinn, weil die Bereiche zu deren Umfeld gehören. Der Straßenausbau wirkt auch auf einige Zufahrten, wie Waldmann erklärte. So steht auf der Liste des ALE zum Beispiel explizit die Gestaltung eines Teils der Häfnerstraße.

Von den Vorschlägen, die die Bürger in Arbeitskreisen vorbereitet hatten, hat das Amt außerdem den Umbau der Schäferwiese zum Dorfplatz, die Neugestaltung des Klingenbach-Laufs und die Nutzbarmachung des alten Schulgebäudes ausgewählt. Diese Vorhaben sollen ebenfalls von der Förderung profitieren.

Wenn die Dorferneuerung einmal gestartet ist, wird das Amt zusätzlich private Bauvorhaben unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel die Sanierung ortsbildprägender Gebäude oder die Nutzung von Leerständen, wenn sie sich im Altort befinden.

Daher wird die Investitionssumme am Ende noch viel höher ausfallen. Der Bürgermeister äußerte die Hoffnung, dass die Sanierung der Diebacher Straße viele private Sanierungen nach sich zieht.
Dass im Stadtteil was passieren muss, machte Waldmann an den Leerstandszahlen deutlich: Es gibt im Ort 16 leer stehende Wohngebäude und 34 Häuser, denen in den kommenden Jahren Leerstand droht.

Als nächster Verfahrensschritt wird wohl im Herbst der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft, die aus den Grundeigentümern besteht, gewählt. Ortsbeauftragte Elisabeth Assmann forderte schon einmal auf, sich Gedanken über ein Engagement zu machen. Und als Zeichen, dass etwas passiert, lässt die Stadt demnächst die baufällige Scheune des Christ-Anwesens abreißen.