Gags und Mundart im Advent
Autor: Winfried Ehling
Untererthal, Mittwoch, 28. November 2018
Die Proben bei der Theatergruppe des FC Viktoria für ihren neuen Dreiakter "Der fast keusche Josef" laufen auf Hochtouren.
Die Theatergruppe des FC Viktoria Untererthal bietet als Verschnaufpause im Weihnachtsstress wieder einen Dreiakter in der Erthalhalle, die lustige und kurzweilige Komödie "Der fast keusche Josef". Die FC-Laienschauspieler, für ihre Gags - teils in Mundart - bekannt, versprechen den Gästen des Stücks von Cornelia Willinger einen unterhaltsamen Abend und eine Abwechslung zu Weihnachtspäckchen und Plätzchen backen.
Glücksspiel und Schulden
Ein Besuch in der Probe klärt das Thema näher auf. Wolfgang Stenzel (Peter Brunner), Frankens Rotlicht-Größe Nr. 1, liebt alle Arten des Glückspiels. Mit strenger Hand führt er seine zwielichtigen Geschäfte im Milieu, und erst kürzlich "übernahm" er von einem Stammkunden ein Gestüt mit Pferden samt Hausmeister Bruno (Stefan Gerlach) als Ausgleich für die horrenden Spielschulden des Kunden.
Auf dem idyllischen Landsitz lebt "Wolfi" zusammen mit seiner frommen Cousine Sabine (Simone Knüttel), die nach einem Herzinfarkt zu ihm zog um sich um ihn zu kümmern. Maria (Dagmar Kilchert), die Tochter des vormaligen Gutsherrn, die nun mittel- und heimatlos ist, verdingt sich als Hausangestellte bei den Stenzels. Sein Imperium dirigiert und kontrolliert Wolfgang mit Überwachungs-Kameras und seinem "Tschief-Marketing-Officer" Coco (Anja Heilmann) bequem vom Wohnzimmer aus. Auch Schönheitschirurg Dr. Georg Manger alias Robert Röthlein hat Spielschulden bei Stenzel und versucht diese durch Schönheitsoperationen und sonstigen Eingriffen an den Damen abzuarbeiten.
Sabine leidet unter dem unsittlichen Lebenswandel ihres Cousins. Ihre unermüdlichen Anstrengungen, Wolfgang mit Unterstützung von Pater Fidelis (Michael Hüfner) von seinem verwerflichen Lebenswandel abzubringen, verlaufen erfolglos. Erst ein Reitunfall scheint die Wende zu bringen.
Vorverkauf und Aufführungen
Ob dem so ist, davon können sich die Zuschauer am Freitag, 14., Samstag, 15., und Sonntag, 16. Dezember, jeweils um 19.30 Uhr, selbst überzeugen. Der Kartenvorverkauf findet an den Sonntagen, 2. und 9. Dezember, ab 10 Uhr im Sportheim statt. Sofern noch vorhanden, gibt es auch Karten an der Abendkasse.
Die Theatergruppe, gegründet als Unterabteilung des FC Viktoria, besteht heuer 27 Jahre. Helmut und Rita Scholl sowie Wolfgang Jachmann gehörten zu den Initiatoren. Heute ist Thomas Tiedemann Vorsitzender. Peter Brunner, der "Dienstälteste" des Teams, übernahm die Regie und wählt die Stücke aus.
Dabei macht er sich mittels Bücher schlau, ob ein Stück passt und ob es besetzt werden kann. Theater-Manuskripte, die er sich ebenfalls vornimmt, müssen "mundartfähig" sein. Die Einnahmen aus den alle zwei Jahre stattfindenden Aufführungen bleiben beim Hauptclub, dem FC Viktoria. Geld für Requisiten steht der Theater-Crew jedoch zur Verfügung.