Druckartikel: Für Erhalt der Klostermauer

Für Erhalt der Klostermauer


Autor: Gerd Schaar

Oberthulba, Mittwoch, 25. Januar 2017

Im Dezember ist die historische Mauer eingestürzt. Nach einem Ortstermin herrscht im Marktgemeinderat Einigkeit darüber, das Gemäuer zu erhalten.
Die Einsturzstelle an der Klostermauer Foto: Gerd Schaar


Voll und ganz steht der Marktgemeinderat Oberthulba hinter dem Erhalt des historischen Erbes. So beschlossen die Räte einhellig, sich für die Sanierung der Klostermauer in Thulba einzusetzen. Dort war ein Teilstück schon am 16. Dezember 2016 eingestürzt (wir berichteten).
"Es ist ein Glück, dass niemand zu Schaden kam", sagte Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG). Denn nachts um 1 Uhr sei dort keiner unterwegs gewesen. Die Einsturzstelle ist abgesperrt. Das macht die Straße "An der Klostermauer" unpassierbar. Mittlerweile habe es am 17. Januar einen Ortstermin der Marktgemeinde mit den Fachbehörden gegeben, berichtete Schlereth. Freilich war auch das Landesamt Denkmalschutz dabei.


Vermutlich ist Efeu schuld

Als vermutete Ursache für den Mauereinsturz liegt der dichte Efeubewuchs ganz vorn. Die in den Fugen gespeicherte Feuchtigkeit und knackige Minustemperaturen könnten das Mauerwerk gesprengt haben. Schlereth: "Es besteht Handlungsbedarf für eine Sanierung." Allerdings befinde sich dieser Mauerteil auf Privatgelände, also auch in Privatbesitz. "Kann der Markt Oberthulba dieses Mauerstück übernehmen?", war Schlereths Überlegung. Denn die Sanierung des Klosterbereichs Thulba stehe eh langfristig in der Planung.
"Ich schlage die Mauersanierung für das gesamte Klosterareal vor", sagte Jürgen Weigand (FWG Wittershausen). "Die Mauer gehört zum Ortsbild von Thulba und ist ein Teil dieses Ortscharakters", betonte 2. Bürgermeister Jürgen Kolb (BV Thulba). Für eine Sanierung unter der Regie des Marktes sprach sich Torsten Büchner (WG Frankenbrunn) aus. "Ortsbildprägend", dieses Prädikat verlieh 3. Bürgermeister Marco Götz (FWG Hassenbach) dem Klosterbereich. Alexander Muth (BV Thulba) wies auf das Projekt "Begegnungsgarten" im Klosterbereich hin. Alle solche Maßnahmen sollten in einer Hand, nämlich des Marktes Oberthulba, sein.


Statiker prüft Mauer

Hinter den Mauern dieses ehemaligen Klosters, das mit seiner Pferdetränke früher auch als Haltestation auf dem Abtsweg zwischen Hammelburg und Fulda diente, befanden sich Kirche, Friedhof und klösterlicher Wirtschaftsbetrieb. Schlereth legte einen alten Lageplan vor, auf dem die ehemaligen Wirtschaftsgebäude zu erkennen waren. Längst seien Privathäuser auf dieser Fläche und für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Jetzt soll ein Statiker die Sicherheit der Klostermauer in Betrachtung nehmen und Maßnahmen empfehlen, die auch der Denkmalschutz akzeptiert. Der Kostenrahmen soll ermittelt werden.
Weitaus konkreter ging es jetzt bei der Planung zur Sanierung des Trinkwasser-Hochbehälters von Frankenbrunn zu. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Schätzung auf 367 000 Euro. Die Räte gaben grünes Licht für die Maßnahme. Das Gebäude sei 1977 gebaut worden, erläuterte Verwaltungs-Mitarbeiter Bernd Wald. Trotz eini-ger Sanierungsmaßnahmen im Elektrobereich vor etwa zehn Jahren sei die Versorgungsanlage sanierungsbedürftig.
"Von außen wird man nicht viel sehen", erläuterte Wald und verwies auf die inneren Werte, nämlich die neue Beschichtung der Wasserkammern, Belüftungsanlage, Brandschutz, Elektrik und die inzwischen verschärften Vorgaben in puncto Hygiene.