Für die Gemeinde viel erreicht
Autor: Gerd Schaar
Sulzthal, Donnerstag, 11. Sept. 2014
In einer Feierstunde wurden die ausgeschiedenen Gemeinderäte offiziell verabschiedet und Konrad Weingart zum Altbürgermeister ernannt.
Nach dem Generationenwechsel für den Sulzthaler Gemeinderat zur Kommunalwahl heuer im Frühjahr gab es jetzt eine herzliche Verabschiedungsfeier im Clubraum der Mehrzweckhalle.
"Sulzthal dankt dir, mein Bruder Konrad, für 42 Jahre ehrenamtlichen Einsatz ab 1972 in unserem Gemeinderat", sagte der amtierende Bürgermeister August Weingart. Als Bürgermeister war Konrad Weingart von 1996 bis 2014 tätig. "Geradlinigkeit und Offenheit für gute Argumente" bescheinigte August Weingart seinem Amtsvorgänger Konrad. In einer nichtöffentlichen Sitzung im Mai beschloss der aktuelle Gemeinderat, Konrad Weingart zum Altbürgermeister von Sulzthal zu ernennen.
Ein Meilenstein für Sulzthal sei vor rund 20 Jahren die Entscheidung gewesen, sich der Verwaltungsgemeinschaft Euerdorf anzuschließen, bestätigte August Weingart in seiner Laudatio. Die 2006 beendete Altort-Sanierung, der Radweg nach Euerdorf (2008), die Sanierung des Kindergartens, die Dorfmauer, der Bauhof und als Glanzpunkt die Erneuerung des Dorfplatzes standen als weitere Erfolgspunkte auf der Lobesliste für Konrad Weingart.
"Du hattest Spaß an dieser ehrenamtlichen Arbeit und dich außergewöhnlich engagiert", gratulierte August Weingart seinem Bruder. Eine baldige Auszeichnung für Konrad Weingart habe die Landesregierung aus München schon signalisiert. Ab 1984 gehörte Franz Diez 30 Jahre lang dem Sulzthaler Gemeinderat an. Auch er darf mit einer überörtlichen Auszeichnung noch rechnen. Von 2002 bis heuer amtierte Diez als Zweiter Bürgermeister. "Seine berufliche Erfahrung als Bankfachmann war dem Gemeinderat von großem Nutzen", dankte August Weingart. Der Dank des amtierenden Bürgermeisters ging auch an Karl-Heinz Stahl, der sich durch ein hohes Maß an Gerechtigkeitssinn ausgezeichnet habe und sich für die Dorfplatzerneuerung sehr engagiert habe.
Insgesamt 132 Jahre im Ehrenamt
Zwei Amtsperioden lang, also von 2002 bis 2014, gehörten Josef Büttner, Michael Schmitt und Reinhold Moritz dem Sulzthaler Gemeinderat an. Ralf Ruppert von 2008 bis 2014. "Mit eurem Fachwissen und Engagement habt ihr unserem Dorf sehr geholfen", dankte August Weingart. Sieben der neun Ehrenämter seien heuer neu besetzt worden. "Insgesamt verabschieden wir heute 132 Jahre", rechnete August Weingart nach. Es habe ständig ein Klima der Verständigung und der Vernunft geherrscht. "Nicht in Ideologien, sondern in Sachentscheidungen ist die Kraft der Gemeinderäte geflossen", so der amtierende Bürgermeister.
Von einem Generationenwechsel im Sulzthaler Gemeinderat sprach der stellvertretende Landrat Emil Müller, als er Stahl die kommunale Dankesurkunde des Freistaates Bayern überreichte. "Herzblut hängt an den gelungenen Projekten", wies Müller besonders auf den neuen Dorfplatz hin. Den Sulzthalern bescheinigte Müller Bürgernähe mit Sinn für die Erhaltung von Heimat und bodenständiger Demokratie durch die Selbstverwaltung.
"Wir haben in den vergangenen 18 Jahren viele Dinge bewegt, und Sulzthal hat sich gewaltig verändert", ist Karl-Heinz Stahl zufrieden. "Als zugewanderter Rannunger habe ich das ehemals noch ländlicher geprägte Dorf Sulzthal in Erinnerung, das sich inzwischen nicht nur optisch zum modernen Ort gewandelt hat", sagt er zur Zeitung. Mittlerweile ist Stahl im beruflichen Ruhestand. Mehr als zwei Jahrzehnte lang war er Geschäftsführer im Elisabeth-Krankenhaus. Jetzt habe er mehr Zeit für seine Enkelkinder und das Golfen.
Als Ratgeber zur Verfügung
"Ohne die Unterstützung meiner Frau und Familie wäre es nicht gegangen", resümiert Altbürgermeister Konrad Weingart. Da habe es Tage gegeben, an denen er bis zu 16 Stunden außer Haus war. "Ich freue mich, dass meine Ziele an Projekten erreicht wurden", sagt er der Zeitung. "Bis auf die noch im Raum stehende Lösung für die Kläranlage", fügt Konrad Weingart hinzu. Die Erhaltung der Wasserqualität liege ihm nämlich sehr am Herzen. Auch Konrad Weingart ist in der beruflichen Rentenzeit angelangt. "Jetzt ist Zeit für meine Enkel, den Garten und Reisen", stellt er fest. Freilich stehe er weiterhin als Ratgeber für die Sulzthaler zur Verfügung. "Allerdings werde ich mich nicht in die Tagespolitik einmischen", hat er sich vorgenommen.