Für den Fuchsstädter Bürgermeister Peter Hart ist Ende April Schluss
Autor: Ralf Ruppert
Fuchsstadt, Dienstag, 21. April 2020
Nach 18 Jahren im Amt geht Bürgermeister Peter Hart zum Monatsende in den Ruhestand. Ein Rückblick.
Wenn Peter Hart über seine Heimatgemeinde erzählt, kommt er schnell ins Schwärmen: Wachsende Einwohnerzahlen, aktives Vereinsleben, großer Gemeindewald, begehrte Bauplätze und viele Projekte zählt er auf. Der 66-Jährige ist sichtlich stolz, 18 Jahre lang als hauptamtlicher Bürgermeister zu diesem Erfolg beigetragen zu haben. "Ich möchte die Zeit nicht missen", sagt er im Rückblick, und: "Die Arbeit hat mir viel gegeben und immer Spaß gemacht, obwohl es auch mal die ein oder andere unangenehme Situation gab."
Auch nach 30 Jahren als Gemeinderat und Bürgermeister spüre er "noch eine gehörige Spur Wertschätzung", berichtet Hart von persönlichen Begegnungen. Als Geheimnis seines Erfolgs und seiner Zustimmung nennt er vor allem die Bürgernähe: "Ich war immer ansprechbar", betont der 66-Jährige. Außerdem sei er in allen Vereinen im Ort aktiv, früher oft auch in leitender Funktion (siehe Info-Kasten). "Der Ort war mir schon immer wichtig", sagt er über Fuchsstadt. Sein Einsatz sei auch ein Dank für die schöne Jugend und die Wertschätzung, die er selbst erfahren habe. Abzulesen ist die Zufriedenheit der Gemeindebürger mit Hart auch an der Tatsache, dass er in 18 Jahren nie einen Gegenkandidaten als Bürgermeister hatte.
Peter Hart begleitete im Gemeinderat auch einen erheblichen Strukturwandel: Seine Eltern hatten noch einen landwirtschaftlichen Nebenerwerb - wie etwa 150 Fuchsstädter Familien. Heute gebe es nur noch wenige Landwirte, aber dafür rund 400 gewerbliche Arbeitsplätze in der Gemeinde. Außergewöhnlich im Landkreis ist auch die Einwohner-Entwicklung: Als er 1990 in den Gemeinderat kam habe Fuchsstadt rund 1400 Einwohner gehabt, aktuell seien es 1960.
Eine Folge: "Die Nachfrage nach Bauplätzen ist riesengroß." In den 1990er Jahren seien rund hundert Bauplätze im Gebiet "Am Schafhof" erschlossen und bebaut worden. In seiner eigenen Amtszeit als Bürgermeister kamen dann 63 Bauplätze "hinterm Turm" dazu. Aber: "Wir haben das immer mit Maß und Ziel erschlossen", betont Hart, denn: "Mit jeder Erweiterung müssen wir auch über die Infrastruktur nachdenken, von der Wasserversorgung bis zum Kindergarten." Für die noch ausstehenden rund zehn Bauplätze gebe es eine lange Bewerberliste, Hart setzt sich dafür ein, dass Bauwillige aus der Gemeinde bevorzugt werden.
Einsatz für den Altort
Parallel liegt Hart auch der Bestand am Herzen: "Der Altort muss mindestens die Qualität haben wie die Baugebiete", lautet Harts Credo. Nur durch ein attraktives Wohnumfeld seien die Bürger bereit, dort zu investieren. Und: Was gerade der Altort zu bieten hat, zeigen die Fuchsstädter alle zehn Jahre bei ihren großen Heimatfesten. "Die sind sehr wichtig für die Zusammengehörigkeit", erzählt der Fuchsstädter Bürgermeister. Er habe immer versucht, Neubürger zur Mithilfe zu gewinnen. "Viele haben da die Dorf-Gemeinschaft entdeckt." Das wirke sich auch auf das Vereinsleben im Ort aus: "In meiner Zeit als Bürgermeister hat stets jeder Verein einen Vorsitzenden gefunden", erzählt Hart mit viel Stolz, und: "Das zeichnet unsere Gemeinde aus."
Auch in der Politik setzte Hart immer auf Bürgernähe: "Im Kontakt mit den Menschen kann man viel relativieren", beschreibt er den Umgang auch mit kritischen Projekten wie Windpark oder Baustellen. Natürlich könne er das nicht alleine leisten: "Wichtig ist ein motivierter Gemeinderat."
Überrascht war Hart über die eindeutige Wahl seines Nachfolgers René Gerner: "Wir hatten drei gute Bewerber, deshalb habe ich mich im Vorfeld herausgehalten und hatte auch keinen Favoriten", erzählt der Noch-Bürgermeister. Gerner sei ein "aufgeschlossener Mensch", Hart ist sich sicher, dass er die Gemeinde mit ihren rund 20 Beschäftigen gut führen werde.