Führung zu Hammelburger Weinschätzen
Autor: Gerd Schaar
Hammelburg, Sonntag, 28. Oktober 2018
Führungen durch Hammelburg werden immer beliebter. Die Gäste reisen mittlerweile aus ganz Deutschland an, um die Stadt kennenzulernen.
Seit zehn Jahren gibt es einmal im Herbst eine abendliche Führung von Christiane Schmid zu den Hammelburger Weinschätzen. Diesmal waren die Winzerbetriebe Müller, Ruppert und die Winzergenossenschaft Ziel des Besuchs. Rund zwei Dutzend Teilnehmer ließen sich das Weinthema auf der Zunge zergehen.
Selbst weite Anreisen wurden nicht gescheut, um das Flair in der Hammelburger Altstadt zu genießen. Von der Nordseeküste und sogar aus der Schweiz kamen die Teilnehmer. "Über Freunde haben wir von der Führung erfahren", sagte Manuela Koopmann aus Bremen. Andere hatten im Internet davon erfahren.
"Ich freue mich auf den Hammelburger Wein und schätze die Atmosphäre in dieser historischen Stadt", erklärte die Bremerin. Aber auch aus der Region waren viele Teilnehmer anzutreffen.
"Ein bisschen Geschichte muss sein", sagte Schmid zu Beginn ihrer Führung. Sie skizzierte die mehr als 1300 Jahre alte Historie von Hammelburg. Auf dem Marktplatz hatten sich die Teilnehmer in der angebrochenen Dunkelheit getroffen. Achtung vor Frankens ältester Weinstadt spiegelte sich in den Gesichtern der Zuhörer wider, als Schmid die alten Urkunden aus der Zeit von Kaiser Karl dem Großen erwähnte. Das Ambiente alter Gemäuer erlebten die Besucher dann, als sie zum Beispiel den Gewölbekeller des Winzerbetriebs Müller betraten.
Dort wartete Winzer Florian Müller schon mit einem Glas Silvaner in seiner Hand. Optisch schön drapierte Häppchen gab es obendrein. Müllers Weinhotel am Marktplatz reicht in seinem ältesten Gebäudeteil rund 350 Jahre zurück in die Geschichte. Es überlebte den Hammelburger Stadtbrand 1854 und strahlt noch heute solide Zuverlässigkeit aus.
In dem Kellergewölbe herrschte das passende Ambiente zum Anstoßen mit edlem Wein. Das richtige Maß an Luftfeuchtigkeit sei in solchen Kellern wichtig, damit edler Wein richtig in Holzfässern lagern kann, erklärte der Winzer.
Angestoßen hatte auch eine Frauengruppe, die sich ganz bewusst in der Mitte Deutschlands traf. Einst studierten die Frauen Sport in Köln. Danach landeten sie an verschiedenen Orten in ganz Deutschland. "Wir kommen aus allen Himmelsrichtungen hier her", erklärten die Frauen. Der Hammelburger Wein schmecke ausgezeichnet und sei eine willkommene Alternative zum Bier. "Es muss nicht immer Kölsch sein", hieß es.