Fuchsstadt: Das Ende der Windrad-Stümpfe
Autor: Hans-Peter Hepp
Hammelburg, Sonntag, 22. Mai 2022
Wie Baumstümpfe ragen sie in die Höhe - die unfertigen Windräder von Fuchsstadt. Jetzt ist klar wie es mit den Türmen und den Fundamenten weitergeht: Spregungen stehen an. Aber es gibt auch einen Lichtblick.
Die unfertigen Windräder von Fuchsstadt verschwinden bald. Das bestätigte Bürgermeister René Gerner. Auf der Gemarkung sollen die über 90 Meter hohen Türme weichen und die Fundamente mit jeweils 750 Kubikmetern Beton nach und nach gesprengt werden.
Mit den Windkraftanlagen lief vom Start her nicht alles rund, berichtet Gerner und verweist auf die Insolvenz der Muttergesellschaft der Betreiber GmbH. Vor Ort stehen bereits die Türme mit dem technischen Innenleben, in Fuchsstadt liegen weitere Elemente: Rohre und Rotorblätter. Seit Herbst letzten Jahren gilt dort ein Baustopp, Die angefangenen Türme wirken wie gigantische weiße "Zahnstocher" in der Landschaft, die großen Windblätter lagern am Boden.
Bürgermeister sucht nach Flächen zum Lagern
Den genauen Termin für die Sprengung konnte der Rathauschef noch nicht nennen: Er ist jetzt wieder häufiger vor Ort und sucht auch noch nach genügend (Acker)- Land, um die Rotorblätter und andere teuren Bauelemente zwischen zu lagern.
Die Gemeinde wird den Abriss und die Sprengung mit koordinieren und möchte die Bürger rechtzeitig informieren und den entsprechenden Raum weiträumig absichern. Mit einer Drohne, so René Gerner, will man dann die Sprengung der drei Fundamente filmen.
Windräder bei Fuchsstadt: So geht es weiter
An die gleiche Stelle werden dann neue Windräder kommen, nach einem anderen Bauprinzip errichtet und von einer neuen Investorengruppe, Reichmuth & Co aus der Schweiz, als Eigentum übernommen. Die Betriebsführung, so René Gerner, verbleibe aber bei der Green City GmbH, deren Muttergesellschaft insolvent ist. Da Green City nach wie vor die Jahrespacht überweist, sieht Gerner positiv in die Zukunft. Mit gemeindlichen Mitteln ist Fuchsstadt nicht an dem kleinen Windpark beteiligt.
Einen exakten Zeitplan gebe es zwar noch nicht, informierte der Bürgermeister, aber vieles sei bereits auf dem Weg gebracht: es gibt einen neuen Eigentürmer, die neuen "Erbauer" der Stromerzeuger stehen fest. Die errichten dann Stück für Stück an ähnlicher Stelle wieder drei Windräder.
Viele Gründe: Die Ursachen des Baustopps
Es war aber wohl nicht nur die Insolvenz, die den Start für die Stromerzeugung verzögerte und erschwerte. Bürgermeister Gerner erinnert an die Folgen der Pandemie, an Lieferengpässen wegen Corona, an Verzögerungen im Lieferweg und an den Baustopp im letzten Herbst, begründet durch den Zusammenbruch eines baugleichen Rades im nordrhein-westfälischen Haltern.