Frist für Grundstückskauf in Hammelburg läuft ab
Autor: Markus Reeh
Hammelburg, Mittwoch, 27. November 2013
Die Stadt muss bei der "Berliner Area" eine höhere sechsstellige Summe für den Erwerb von Grundstücken einplanen, die bis Ende 2013 nicht verkauft sind. Der Vertreter der Bauträgerfirma PBI glaubt indes weiterhin, die Parzellen noch heuer veräußern zu können.
Drei Häuser stehen in der "BerlinerArea", für das vierte ist die Bodenplatte fertig - auf den übrigen, über 20 Grundstücken tut sich noch nichts. Wer über das Gelände läuft, braucht schon etwas Fantasie, um sich hier ein belebtes Wohngebiet vorzustellen.
Immerhin ist die Erschließung des Areals, die in der Vergangenheit mehrfach ins Stocken geriet, bis auf wenige Restarbeiten nun abgeschlossen. "Die Straßen sind gebaut, die Kanalrohre, Wasser- und Stromleitungen verlegt, und auch die Nahwärmeversorgung funktioniert", erklärte Hammelburgs Bürgermeister Ernst Stross (SPD) auf Anfrage. Noch nicht ganz fertig sind indes die Lärmschutzwände und der Spielplatz für Kinder.
Das Baugebiet verfügt über 28 Grundstücke zwischen 400 und 850 Quadratmetern, von denen mittlerweile 16
laut Internetseite verkauft sind. Sechs Grundstücke in der Mitte des Baugebiets sind reserviert, sechs weitere, im südostlichen Bereich, können sofort erworben werden.
Stadt vertraglich verpflichtet
Zur Erinnerung: Als Erschließung und Vermarktung des Areals durch die Firma PBI hinter den Erwartungen zurückblieben waren, griff die Stadt ein. Um die weitere Finanzierung des Projekts durch die beteiligte Bank zu sichern, sagte sie vertraglich zu, bis zu zehn Grundstücke zu erwerben, die bis Ende 2013 keinen Käufer gefunden haben. Viel Zeit ist bis dahin nicht mehr. "Sieben der betreffenden Grundstücke sind derzeit noch zu haben", informierte der Bürgermeister.
Für den Erwerb dieser Parzellen muss die Stadt vorsorglich eine größere Summe in den Haushalt einstellen.
Ernst Stross wollte keine Zahlen nennen, doch es dürfte sich um einen höheren sechsstelligen Betrag handeln. Sigisbert Polzer von der beauftragten Bauträgerfirma PBI aus Rottendorf hatte in einem früheren Pressegespräch von Preisen bis zu 140 Euro pro Quadratmeter geredet.
Der Bürgermeister unterstrich jetzt, dass diese Preise nicht einfach mit denen anderer Baugebiete verglichen werden könnten. Neben einer zentralen, aber dennoch ruhigen Lage sei in der "BerlinerArea"die Nahwärmeversorgung ein geldwerter Vorteil. "Wer hier sein Haus baut, braucht keine eigene Heizung, hat dadurch mehr Platz und muss auch keinen Kaminkehrer bezahlen", betonte der Bürgermeister. Die Stadtwerke betreiben auf dem Gelände mit Erdgas ein Blockheizkraftwerk, das alle Gebäude des Gebiets mit Wärme versorgen soll.
In jedem Haus ist eine Wärmeübergabestation vorgesehen.
Nach wie vor optimistisch in Sachen Vermarktung zeigt sich Sigisbert Polzer. "Im Moment gehe ich davon aus, dass die Stadt ihre Zusage nicht einlösen muss, Grundstücke zu kaufen", erklärte der Vertreter der Firma PBI aus Rottendorf auf Anfrage. Wegen der sechs reservierten Parzellen in der Mitte des Geländes verhandele er derzeit mit einem interessierten Bauunternehmer. Hierbei gehe es um die Errichtung von Häusern mit seniorengerechten Wohnungen. In dieser oder der nächsten Woche falle eine Entscheidung.
Sollte dieses Projekt nicht realisiert werden, stünden die Grundstücke wieder für einen Einzelverkauf zur Verfügung, der ihm eventuell auch heuer noch gelingen könne. Die Vermarktung der übrigen sechs Parzellen im südostlichen Teil des Areals bleibe auch im kommenden Jahr in der Zuständigkeit der Firma PBI, erklärte der Diplom-Ingenieur auf Nachfrage.