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Freundeskreis veranstaltet Kleiderbörse


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Freitag, 18. November 2016

Still ist es um die Notunterkunft im früheren BayWa-Markt geworden. Die Helfer wollen die übrig gebliebenen Sachen bei einem Basar loswerden.
Vor einem Jahr sammelten die Helfer fleißig Kleidung. Jetzt sind noch etliche Sachen übrig. Foto: Archiv/Arkadius Guzy


Vor einem Jahr herrschte beim Freundeskreis für Flüchtlinge hektische Betriebsamkeit. Zusätzlich zur Betreuung der Flüchtlingsunterkünfte im ehemaligen Schwesternwohnheim und im "Hirschen" mussten Ehrenamtliche und Hilfe für die entstehende Notunterkunft im früheren BayWa-Markt organisiert werden. Die Helfer sammelten Kleidung und organisierten die Ausgabe im Schichtdienst. Heute stellt sich die Situation ganz gegensätzlich dar.

Die Notunterkunft ist seit 31. Juli geschlossen. Die Flüchtlinge wurden aus dem Gebäude in der Dr.-Georg-Schäfer-Straße in andere Unterkünfte verlegt. So ist der Freundeskreis nun mit der Abwicklung dieses Teils der Flüchtlingsarbeit beschäftigt.

Eine zweite und letzte Kleider- und Möbelbörse dient dazu, die gespendeten Sachen, die noch übrig sind, auszuräumen. Der Basar richtet sich an alle, nicht nur an Bedürftige, sagt Beate Ritter-Schilling vom Freundeskreis für Flüchtlinge. "Es sind sehr schöne Sachen dabei. Sie sind viel zu schade für den Container."

Die Einnahmen aus dem Verkauf kommen komplett der Flüchtlingsarbeit zugute, betont Ritter-Schilling - allerdings nicht in Hammelburg. Es gebe derzeit keine Notlage und es sei genug Geld da. Ritter-Schilling erklärt: "Die größte Not herrscht im Moment in den Lagern in Griechenland." Daher soll das Geld an eine Hilfsorganisation gehen, die dort die Flüchtlinge versorgt.

Der erste Basar im Oktober hat laut Ritter-Schilling mehr als 1000 Euro eingebracht. Das erste Geld sei überwiesen. Was nach dem zweiten Basar an Kleidung übrig bleibt, soll dann im kommenden Jahr über eine Hilfsinitiative aus Estenfeld nach Litauen transportiert werden. Den Kontakt haben die Malteser vermittelt, die den Betrieb der Notunterkunft übernommen hatten.


Stand-by-Modus dauert an

Seit ihrer Schließung zum 31. Juli ist die Notunterkunft in der früheren BayWa in den Stand-by-Modus gesetzt. Dieser sollte ursprünglich bis 31. Dezember dauern. Doch die Regierung von Unterfranken will das Gebäude noch etwas länger in Reserve halten.

Die Regierung, die für die Einrichtung verantwortlich ist, kann laut Sprecher Johannes Hardenacke das Gebäude weitere sechs Monate nutzen. Dafür hat sie seit wenigen Tagen die Zustimmung der BayWa Stiftung, des Eigentümers. Hardenacke erklärt, wie die Regierung nun verfahren will: Der Stand-by-Modus für die Unterkunft wird fortgesetzt. Es sei beabsichtigt, die angemieteten Sanitärcontainer sowie die Heizungsanlage bis Dezember zu kündigen. Die Betten bleiben noch das erste Quartal 2017 in dem Gebäude. "Anhaltend niedrige Zugangszahlen vorausgesetzt" soll nach dem neuen Zeitplan dann im zweiten Quartal 2017 der Rückbau erfolgen.


Die letzte Kleider- und Möbel-Börse des Freundeskreises für Flüchtlinge findet am heutigen Samstag, 19. November, von 13 bis 17 Uhr in der ehemaligen Notunterkunft (früherer BayWa-Markt) in der Dr.-Georg-Schäfer-Straße statt. Kleidung wird günstig verkauft, Möbel und Haushaltswaren werden kostenlos abgegeben.