"Forstbetrieb ist größter Aktivposten"
Autor: Günther Straub
Oberthulba, Mittwoch, 22. Oktober 2014
"Unser größter Aktivposten, den wir haben, ist unser Forstbetrieb, der Wald", betonte Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU-FW) in der jüngsten Ratssitzung. Über die Entwicklung des Forstes berichteten Betriebsleiter Rupert Wolf, Revierleiter Tobias Wallrapp sowie Antje Voll vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt.
Oberthulba — Wolf informierte zunächst über die vor zehn Jahren erarbeitete Forsteinrichtung. Seinerzeit wurde der gesamte, über 1600 Hektar große Gemeindewald mit einer Inventur erfasst und festgelegt, wie zukünftig der Wald gestaltet und nachhaltig bewirtschaftet wird.
Dabei wird von einer Produktionszeit im Wald von 140 Jahren ausgegangen. Vorgesehen war, dass nach zehn Jahren eine Überprüfung notwendig wird. Antje Voll sieht diese Zwischenrevision, die auch eine Erfolgskontrolle sein soll, als erforderlich an. "Denn mittlerweile haben sich größere Veränderungen ergeben, wie etwa durch Sturmschäden, wo besonders die Fichte stark betroffen war, und auch durch die Kernzonen", so Voll.
Laut den Zahlen hat sich in den vergangenen Jahren eine deutliche Verschiebung zu Lasten der Kiefer ergeben. Auch sei der Hiebsatz erheblich höher ausgefallen als geplant.
Solche Veränderungen müssen hier mit eingebracht werden. Allerdings kommt damit wieder einiges an Kosten auf den Markt zu. Bei den derzeit 1615 Hektar sind das etwa 40 000 Euro, wovon der Staat 50 Prozent übernimmt.
"Wenn wir die Nachhaltigkeit sehen, ist eine solche Überprüfung schon wichtig", betonte der Bürgermeister. Revierleiter Wallrapp ergänzte: "Für mich ist eine solche Maßnahme ebenfalls sehr wichtig, denn ich arbeite jeden Tag mit diesen Zahlen." Wenn jetzt mit den Arbeiten begonnen werde, könnte das Ergebnis, das für die nächsten zehn Jahre maßgeblich sein soll, bis Herbst 2015 vorliegen, erläuterte Antje Voll. Die Räte stimmten der Vergabe dieser Arbeiten zu.
7500 Festmeter Einschlag
Revierleiter Tobias Wallrapp berichtete, dass der jährliche Hiebsatz noch nicht erfüllt sei.
"Doch wir werden wieder an die vorgesehenen 7500 Festmeter kommen", sagte er. Insgesamt wurden laut Wallrapp heuer 2500 Douglasien, Fichten und Tannen gepflanzt. Für 2000 Festmeter gab es Harvester-Einsätze und 13 Kilometer Wege wurden instandgesetzt. Hinzu kam die Jungbestandspflege von 20 Hektar. Wallrapp informierte zudem über die Neueinstellung des Forstwirts Mario Wolf.
"Aktuell sind wir auch dabei und machen einen Verkehrssicherungshieb an der KG 37 Richtung Elfershausen. 31 500 Ahorn, Baumhasel, Buche und Tanne sollen in 2015 angepflanzt werden", kündigte der Revierleiter an. Hierfür gibt es im Gemeindewald noch einige lichte Flächen. Ferner werden diverse Pflegemaßnahmen fortgeführt.
"Eine gewisse Sättigung scheint beim Brennholz eingetreten zu sein. Hier wollen wir aber weiter unsere Ortsbürger, und das möglichst in Wohnortnähe, bedienen", so Wallrapp. Die derzeit guten Holzpreise wirken sich auch auf das Jahres-Ergebnis aus, das Wallrapp auf etwa 125 000 Euro schätzt.