Fast täglich wird Brennholz angefragt
Autor: Hilmar Ruppert
Oberthulba, Freitag, 22. April 2022
Die Nachfrage ist groß, berichtete Revierleiter Christoph Uffelmann beim Waldbegang. Auch an anderen Hölzern ist der Bedarf hoch, Preissteigerungen seien bereits zu verzeichnen.
Eine positive Entwicklung des Holzmarktes und steigende Nachfragen sowie Preissteigerung nach allen Sortimenten vermeldeten Betriebsleiter Rupert Wolf und Revierleiter Christoph Uffelmann beim diesjährigen Waldbegang mit dem Gemeinderat. "Aktuell befinden wir uns im 19. Jahr der Forsteinrichtung und wir versuchen, dem Generationenvertrag Wald zu jeder Zeit gerecht zu werden", sagte Wolf.
Vor Ort lasse sich einfach leichter darstellen, was im heimischen Wald so alles passiert, so führte der Rundgang durch trockene und auch feuchtere sowie lichtdurchflutete, aber auch durch schattige Standorte. Fast täglich würde Brennholz angefragt, sagte Revierleiter Uffelmann. Man führe den Einschlag aber im Rahmen der Nachhaltigkeit durch. "Wir brauchen jetzt Holz, aber auch noch in 20 Jahren", so Uffelmann.
Holzdiebstahl ein Problem
Auf einen vergessenen Hainbuchen-Polter angesprochen, äußerte er, dass das in Zukunft aufgrund der hohen Nachfrage wohl eher selten passieren werde. Holzdiebstahl könne dagegen jetzt schon zu einem Problem werden. Durch verschlossene Schranken abgesperrte Waldwege seien aber aufgrund des Rettungswegenetzes keine Lösung.
Die Situation bei den Unternehmern werde immer angespannter und teilweise unbefriedigend. Mit den eigenen Forstarbeitern könne der Markt Oberthulba die Spitzen gut abpuffern, sagte der Betriebsleiter. Zur neuen Stellenausschreibung habe es Bewerbungen gegeben, innerhalb der nächsten Wochen werde mit einer Anstellung gerechnet, informierte Bürgermeister Mario Götz.
Eine Anlaufstelle war der "Lange Schlag". Hier seien im Winter 21/22 Nachhiebsreste entnommen worden. Weiter habe man die Stabilität und Vitalität der Eichen durch Entnahme durchstechender Buchen und Birken gefördert. Jungbestandspflege, Jung- und Altdurchforstung wurden durchgeführt. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Ausgaben Wald auf rund 407.000 Euro. Durch eine stattliche Bundeswaldprämie konnte ein Gewinn in Höhe von 156.000 Euro erzielt werden. Für das laufende Jahr rechnet Wolf dagegen mit einer mehr oder weniger schwarzen Null.
Neuanpflanzungen
In der Station "Viehstock" lautet die Zielsetzung Risikostreuung für die Zukunft. In der Naturverjüngung werde auf Lärche, Buche, Fichte und Kiefer gesetzt, künstlich eingebracht wurden 8300 Rotbuchen, 2250 Weißtannen, 750 Traubeneichen, 1000 Douglasien und 180 Eiben. Die Kosten für die Pflanzung betrug 7500 Euro, der Zaunbau für die Eichen weitere 1500 Euro.
Die Gesamtkosten für die Pflanzung in den Abteilungen Schonderholz, Viehstock und Schweinspfütze beliefen sich auf 45.000 Euro, davon 15.000 für die Pflanzung, 25.000 für den Pflanzenzukauf und 5000 für den Kulturschutz. Der geplante Holzeinschlag in 2022 beträgt rund 7000 Festmeter (fm), davon 1410 fm aus der Jung-, 950 fm aus der Altdurchforstung und 4460 fm aus der Endnutzung. Abschließend ging Wolf noch auf die hohe Bedeutung von Totholz ein, und Bürgermeister Götz bescheinigte professionelles und ideenreiches Arbeiten. Der Wald sei bei Wolf und Uffelmann in guten Händen und sei in einem guten Zustand.